4/04/2016

M Ä R Z - Abitur, Studienformulare und Dinge, die auch wirklich Spaß machen

Hallo meine Lieben,

ich bin mal wieder aus meiner Versenkung gekrochen, primär, weil ich gerade verdrängen muss, dass ich nicht alles noch für mein Deutsch-, Bio-, Geschichts- und Englisch-Abitur vorbereiten muss. Und die Tatsache, dass ich die erste Prüfung (Deutsch) bereits nächste Woche schreiben muss, trägt auch nicht unbedingt zur Entspannung bei. Donnerstag, zwar. Aber nächste Woche. Heiliger Heinrich*. 

Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich mich aufgrund dessen jetzt vollends wuschig machen würde. Ganz faul war ich ja in meinen eineinhalb statt zwei Wochen - vielen Dank, Kultusministerium - Osterferien auch nicht. Seit ungefähr zwei Wochen gehe ich meiner Familie jedes Mal beim Salat-Essen mit hypotonischen und hypertonischen Umgebungen auf den Kranz und ich glaube, ich bin nur noch einen Steinwurf davon entfernt, mich beim nächsten Übergießen von Salatdressing auf den Küchenboden zu werfen und zuckend "PLASMOLYSE! DEPLASMOLYSE! OSMOSE!" zu schreien. Bioabiturienten werden diesen Witz verstehen. Der Rest nimmt ihn einfach kommentarlos hin und lässt ihr vorübergleiten. Es ist gar nicht so intellektuell, wie es sich anhört.

Nun gut. Ihr erratet schon, woraus der März größtenteils bestand. Abitur. Verdrängung. Vorbereitung. Die zusammengesetzten Substantive sind sozusagen mannigfaltig. Und ich weiß, dass ich mit folgender Aussage alle Klischees eines Abiturienten bestätigen werde, aber es ist einfach so herrlich klischeehaft, dass ich nicht drumherumkomme: Ich habe in den letzten paar Wochen häufiger "Ich kann gar nicht glauben, dass wir in 3/2/1 Woche(n) die erste Prüfung schreiben." gesagt und gehört, als ich zählen kann. Und ich hatte in Mathe immerhin eine solide 2. So sieht's aus. Ihr werdet es nicht glauben, bis ihr selbst an diesem Punkt seid, aber manche Dinge stellt man sich einfach viel größer und viel spektakulärer vor. Und dann sind sie irgendwie so schnell da und man weiß gar nicht, wie einem geschieht. 

Das selbe Prinzip gilt übrigens für die Wahl und Einschreibung an einer Universität: Da ich ab September in den Niederlanden studieren werde und man diesbezüglich alles Wichtige bereits bis zum 1. Mai geklärt haben muss (zumindest an meiner Uni für meinen Studiengang - alle Angaben ohne Gewähr und so weiter), habe ich mich durch Anmeldeformulare geackert und englische E-Mails geschrieben, wie ein echter Pro. Na ja, eigentlich nicht. Aber das Satzende war so schön. Ich komme durch, sagen wir es so, ich habe einen Überblick und meistens breche ich auch nicht weinend über meinem Studie Link-Account zusammen und brülle "ABER ICH HABE MEIN DIPLOMA DOCH NOCH GAR NICHT! WAS SOLL ICH HIER HIN SCHICKEN? ICH WERDE NIE EINE WOHNUNG FINDEN! MEIN LEBEN IST EINE FARCE!", um mir anschließend Trost-Apfelchips reinzuhauen. Aber von Zeit zu Zeit könnte ich schon in meinen Schreibtisch beißen. Nicht, weil es so unheimlich kompliziert und unschaffbar ist, ein paar Formulare auszufüllen, sondern weil man selbst bei der Eingabe des eigenen Vornamens das Gefühl hat, gleich einen riesigen Fehler zu machen und die ganze Unibewerbung zu versauen und ohne Studienplatz im Strudel der prae-universitären Tatenlosigkeit zu landen. Über die Bitterkeit des letzten Satzes musste ich jetzt erst mal selbst schlucken. Ich bin die geborene Frohnatur. 

Ein bisschen Sicherheit gab mir der internationale Hochschultag, den ich am 19. März besucht habe - eine warme Empfehlung. Ihr werdet es nicht bereuen. Denn entweder ist eure Uni einfach eine Perle am Fluss und ihr habt so ein richtiges "Hier bin ich richtig."-Gefühl und könnt euren Freunden mit der detaillierten Beschreibung eines echt hübschen Sportzentrums auf den Kranz gehen, dass ihr aufgrund eurer natürlichen Abneigung gegen - na ja - Sport wahrscheinlich niemals wieder von innen sehen werdet (aber vielleicht bessere ich mich ja noch?) ODER ihr stellt fest, dass diese Universität nicht zu euch passt und ihr habt noch einige Monate Zeit euren ganzen Zukunftsplan über den Haufen zu werfen und die Uni zu finden, für die ihr tatsächlich schon immer bestimmt wart. 
An meiner Universität gab es den ganzen Tag kostenlose belegte Brote (PRIORITÄTEN!) und ich kann mich bereits im Bachelor in eine von mir angestrebte Richtung spezialisieren. Ihr könnt euch vorstellen, welche von beiden oben genannten Szenarien also auf mich zutrifft. (Das Sportzentrum ist wirklich hübsch). Und die Tatsache, dass eine Studentin auf eine Frage zur Anmeldung von mir im Gespräch irgendwann den Satz: "Studie Link hat mich so fertig gemacht." fallen gelassen hat, beruhigt mich ungemein. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.

Wenn ich im März nicht gerade über Zukunfts-Fragen und Abitur-Zusammenfassungen verzweifelt bin oder kategorisch vergessen habe, Blogposts zu schreiben oder krank zu werden und so die Leipziger Buchmesse zu verpassen (slow clap, Antonia, slow clap), habe ich Supernatural gesuchtet. Ja. Gesuchtet. Ich bin Mitte der 6. Staffel und ich habe erst Mitte März angefangen. Sue me. Die Serie ist gut. Und sie macht mich fertig. Aber sie ist sehr gut. Und - als Beweis, dass ich auch Sozialkontakte gepflegt habe und nicht nur apathisch auf meinem Zweisitzer vor dem Fernseher herumgekullert bin - ich habe im März mein erstes Konzert besucht. Itchy Poopzkid. Es war der Hammer. Und vielleicht werde ich auf meine alten Tage doch noch cool. (Nein, wahrscheinlich eher nicht.)

Das war's auch schon vom März. Frage ist natürlich nun: Was hält der April nun so im Petto? Die Antwort darauf ist gleichermaßen hart und einfach: Den Kampf um das pure Überleben. Na ja. Vielleicht nicht ganz so schlimm. Aber fast! Ich schreibe im April drei Abiturprüfungen und habe den harten Kern geschafft, bevor ich Anfang Mai noch in die mündliche Englisch-Prüfung muss. Deshalb wird wahrscheinlich nicht so viel von mir kommen. Wenn ihr euch also fragt, was ich gerade mache: Stellt euch eine etwas verwirrt aussehende Blondine vor, die gerade in ein Oberstufen-Biobuch weint. Das bin ich. Prost Mahlzeit.


Alles Liebe,
Antonia


* Diese verstörende, von mir zueben erfundene Phrase bezieht sich auf meinen (eher weniger als mehr) geheimen Celebrity-Crush Heinrich Heine.

6 Kommentare:

  1. Du Glückliche! Bei uns in NRW wird Deutsch schon morgen geschrieben :O *heul*
    Ups, okay. Mittlerweile ist es 0 Uhr, also schreibe ich eher... heute?! Waaaaahhhh! XD
    Ich wünsche dir auf jeden Fall schon mal viel Glück mit allem. ;)

    Liebe Grüße,
    Lena

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    1. Ach du liebes bisschen. Dann beginnst du ja in ein paar Minuten mit deinem Aufsatz. Ich drücke dir ganz fest die Daumen! Aber wenn du das hier liest, dann hast du deine erste Prüfung auch schon hinter dir.

      P.S.: Ich habe die Antwort schon am 5. April getippt und der Depp, der ich nun mal bin, hat sie doch tatsächlich nicht als Antwort, sondern als normalen Kommentar abgeschickt. Großartig.

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    2. Huch, und so ein Depp wie ich bin habe ich es verpennt, nach deiner Antwort zu schauen. XD
      Bist ja mittlerweile auch durch, nicht wahr? Ist schon ein tolles Gefühl 😍

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    3. Huhu Lena :)

      Kein Ding, ertrinke sowieso gerade irgendwo in meinem Bio-Hefter (physikalisch eigentlich unmöglich, aber Abiturvorbereitung beweist einem da das absolute Gegenteil!) - Ich bin leider (? - eigentlich bin ich ja ganz froh, dass ich noch ein Wochenende zum Lernen habe :'D) noch nicht mit meinen schriftlichen Prüfungen durch. Morgen steht Bio an und am Montag dann Geschichte. Die zwei lernintensivsten Fächer. Ich freu mich jetzt schon. (Aber wenigstens bei Geschichte mache ich mir keine großen Sorgen.)

      Ich sage dir dann Montag Nachmittag, wie schön es sich anfühlt. Bis dato leide ich noch ein bisschen und verfluche zum gefühlt 5000. Mal die Reaktionsschritte der Fotosynthese. (Bin da aber nicht allein, habe mich heute zusammen mit einer anderen Bio-Abiturientin vor einer Geschichts-Konsultation aufgeregt. Es tut so gut, mit dem "das ist mir hier alles zu viel Chemie" nicht allein zu sein :D)

      Alles Liebe,
      Antonia

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  2. Hallöchen,

    wir schreiben in BaWü auch morgen schon Deutsch und ich bin ein wenig nervös, aber es wird schon alles :D. Das "Gute" ist aber, dass ich dann am 12. schon meine vierte und letzte Prüfung geschrieben habe und nur noch ins müdnliche muss :D
    Da ich, genau wie du, auch Bio- Abi schreibe konnte ich mich so in dieser Situation wiederfinden :D.
    Vor den Unieinschreibungen habe ich glaube ich auch eher Angst, dass ich irgendetwas falsch mache, besonders wenn ich noch in einem anderen Land studieren würde!

    Ich wünsche dir ganz viel Erflog beim Abi!

    Liebste Grüße
    Anna

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    1. Huhu :)

      Dann hast du ja Deutsch schon hinter dir, wenn du diese Nachricht liest, du Glückliche! Mir schlottern jetzt langsam sch ein bisschen die Knie, aber ich bin momentan viel zu sehr mit Dramentheorie beschäftigt, um jetzt durchzudrehen :D

      Aber ich glaube, dass geht irgendwie jedem so. Und die Einschreibung haben ja auch schon ganz andere Leute geschafft, das wird schon!

      Wünsche ich dir auch!

      Alles Liebe,
      Antonia

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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