11/30/2015

Montagsfrage: Liest du auch Bücher, die nicht aktuell (also in den letzten Jahren erschienen) sind, aber nicht zu den Klassikern zählen?


Hallo meine Lieben!

Heute melde ich mich mal zu bereits etwas fortgeschrittener Stunde mit der dieswöchigen (ein Wort, das ich zueben erfunden habe) Montagsfrage zurück. Ich hatte einen schulfreien Montag und habe ihn für total vorbildlich-produktive Tätigkeiten genutzt. Einen Zahnarzttermin zum Beispiel und Weihnachtseinkäufe, die jetzt - man merke an: am 30. November (!!!) - bereits ALLE erledigt sind. Ich glaube, ich habe mich schon lang nicht mehr so organisiert und erwachsen gefühlt. Der innere Chaot ist also vorerst an einen IKEA-Wippsessel gefesselt und mit Seiten aus einem Studienratgeber geknebelt, weil gerade meine ihrem Alter entsprechend handelnde Seite am Zug ist. Hat vor allem in der Vorweihnachtszeit seine Vorteile. Dann muss man nämlich keine Angst haben, beim Weihnachtseinkauf irgendwelche Gliedmaßen einzubüßen, weil man vor dem Laden einer mittelalten Hausfrau den Kiefer ausrenken muss, um den letzten riesigen Plüsch-Elch zu ergattern. Eine Sache, die ich vielleicht oder vielleicht auch nicht bereits irgendwann einmal genötigt war, zu tun. (Die Vorstellung, dass ich jemandem den Kiefer für ein Kuscheltier ausrenke, ist weniger als gar nicht glaubwürdig, weil das ungefähr gewaltvollste, das ich jemals gemacht habe, ein Gesichts-Kratzer war... Bei mir selbst... Weil ich die Angewohnheit habe, zu wild zu gestikulieren... Aber wer weiß, vielleicht schlummern ja in dem Fair-Trade-Mode-kaufenden, Spinnen-nach-draußen-tragenden Vegetarier, a.k.a. michdens, ganz, ganz tiefe Abgründe.)

Irgendwie fällt mir gerade auf, wie legendär weit ich gerade wieder mit der Einleitung abgeschweift bin. (Nicht meine Schuld - ich bin ein bisschen fiebrig, weil Einkaufen mich ohne Ende fertig macht, und man kann da ja nun weiß Gott keine Logik von mir erwarten.) Und bevor ich noch eine Klammer abtippe (ups, zu spät), fahre ich jetzt mit dem richtigen Teil dieses Posts fort: 


Liest du auch Bücher, die nicht aktuell (also in den letzten Jahren erschienen) sind, aber nicht zu den Klassikern zählen?


Also ich habe schon die Angewohnheit, von Zeit zu Zeit ein bisschen "ab vom Schuss" zu lesen, wenn man das so nennen darf. Ich bin die Art von Person, die dreißig-Jahre alte lettische Gedichtbände auf der Buchmesse kauft (kein Witz, hier ist mein Post von der Buchmesse und da die Gedanken zu Ārija Elksnes "Lob dem Vergänglichen" - ein Post, der tiefer geht, als ich ihn in Erinnerung hatte...) und in seiner Freizeit zweihundert Jahre alte Reise-Erinnerungen liest, von einem Autor, dessen Namen mir gerade entfallen ist, dessen Buch aber auf subtile Weise im Bücherschrank im Wohnzimmer gelandet ist. Also ich lese tatsächlich von Zeit zu Zeit unbekannte und alte Bücher von unbekannten und alten Autoren und werde dabei teilweise immer wieder sehr positiv überrascht.

Vielleicht bin ich da ein bisschen eigen, aber ich finde, dass solche Lese-Angewohnheiten jedem ans Herz zu legen sind. Okay, das sollte ich vielleicht jetzt noch kurz erklären... Also: Ich schreibe ja (nicht nur Blogeinträge sondern von Zeit zu Zeit auch mal ganze Kapitel) und bin immer auf der Suche nach Inspiration. Irgendwelchen Gedanken, irgendwelchen Gefühlen. Nun kann man in Klassikern nach so etwas suchen, in den Büchern, die jeder kennt und schon tausend mal gelesen hat - und das ist vollkommen in Ordnung, weil die Bücher ja nicht ohne Grund schon tausend Mal gelesen wurden und inspiriert haben. Sie sind eben gut, großartig, wahre Meisterwerke. Wissens-Bündel. Auf ihre Weise schön. Aber wenn man neue Wege gehen will, muss man bereit sein, Gedanken nicht nur bei den üblichen Verdächtigen zu suchen, sondern breit gefächerter, ein bisschen offener für alles zu lesen. Gerade das hat so einen gewissen Reiz. Etwas zu lesen, das nie groß geworden ist, das schon längst vergessen wurde. Irgendwelche Worte, die schon so viele Jahrzehnte von niemandem mehr gesehen wurden. Ihr seid die eine Person, die hundertfünfzig Jahre später dieses Buch gefunden hat. Nicht, weil es Standardliteratur ist, sondern einfach aus purem Zufall. Euer persönlicher Schatz. Das ist schon ein bisschen magisch. Und genau deshalb liebe ich die alten unbekannten Bücher so sehr. 

Alles Liebe,
Antonia


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» letzter Post [Montagsfrage: Gab es dieses Jahr für euch ein Buch/Bücher, das/die ihr als totalen Flop bezeichnen würdet?, 23.11.2015]
» vorletzte Montagsfrage [Liest du bei Büchern auch schon mal das Ende zuerst oder würde das dein Lesevergnügen zerstören?, 16.11.2015]

» Gedichtgedanken ["Lob dem Vergänglichen" von Ārija Elksne]
» Leipziger Buchmesse 2015 [Eindrücke]

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11/22/2015

Rezension: "Malala - Meine Geschichte" von Malala Yousafzai und Patricia McCormick


"Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern." (S. 231, Rede vor den Vereinten Nationen)
(Wahrscheinlich eines der bekanntesten Zitate von Malala Yousafzai, im Moment aktueller denn je.)


Als ich heute Morgen (bzw. heute Mittag - Lesenacht gestern war lang...) aufstand, war so ungefähr das Erste, was ich gelesen habe, der aktuelle Blogpost der lieben Lena von Lena Liest (hier geht's zum Post). In dem Post beschreibt sie sehr treffend, was auch die letzten Tage in mir vorging: Ein dunkler Schatten, der sich über allen Witz und alle Leichtigkeit, mit der man sonst über vermeintlich banale Dinge bloggt,  gelegt hat. Vielleicht habt ihr es bemerkt, vielleicht auch nicht, aber ich habe die letzten Tage auch eher sporadisch gebloggt, was - ausnahmsweise - wirklich nicht primär an Stress durch Schule und Co. lag. Aber es ist manchmal einfach unheimlich schwer, lustig zu sein, wenn die Welt (zumindest gefühlt) den Bach runter geht. Doch genau dann haben wir das, also das Lustig-Sein, am allernötigsten. Wir dürfen nicht aufhören zu lachen, weil schlimme Dinge passieren, sondern wir müssen gerade deswegen lachen. Wir dürfen uns nicht von Terrorgruppen den Humor rauben lassen, denn das heißt, wirklich zu verlieren. 

Nichtsdestotrotz bleibt die ganze Angelegenheit eine schmale Gratwanderung und lässt die meisten wahrscheinlich mit dem tauben Gefühl der Überforderung zurück. Mich auch. Sicher geht jeder anders mit solchen Situationen um. Ich für meinen Teil suche nach Inspiration, nach Menschen, die mutiger sind, als ich es wahrscheinlich je sein werde, die gewinnen, wo man selbst gerade das Gefühl hat, zu verlieren. 

Einer dieser bemerkenswerten Menschen ist Malala Yousafzai, besser bekannt als das Mädchen, dem die Taliban mit 15 für ihren Einsatz für das Recht auf Bildung für Mädchen in den Kopf geschossen hat. Sie hat überlebt, ein Buch geschrieben, einen Friedensnobelpreis gewonnen und vor wenigen Wochen ist die Dokumentation "Er nannte mich Malala" in den deutschen Kinos angelaufen. Ach, und ganz nebenbei hat sie einen traumhaften Schulabschluss im englischen Exil gemacht. Hut ab, ich glaube, dass ich keine andere gleichaltrige (bzw. ein-Jahr-älter-altrige) kenne, die es so drauf hat.
Es ist wahrscheinlich überflüssig zu sagen, dass ich ein großer Fan bin. Aber ich sage es trotzdem: Ich bin ein großer Fan. Nach den Anschlägen in Paris habe ich mir ihre Biografie "Malala - Meine Geschichte" gekauft und sie innerhalb eines Tages verschlungen. Trifft den Zeitgeist und macht Mut. Mehr will ich noch gar nicht sagen: Lest selbst.


Die Fakten


Was ist das für ein Buch?
* eine sehr bewegende
* Mut machende
* Biografie

Wer hat's geschrieben?
* Malala Yousafzai 
* mit Patricia McCormick

Wann veröffentlicht?
* 2015

Wo wurde es veröffentlicht?
* FISCHER, KJB.

Wie viel kostet der Stoff?
* Hardcover: 12,99 €
* Taschenbuch: 7,99 €
* E-Book: 7,99 € 

Will haben?

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es (was ich bisher auch nicht wusste) zwei unterschiedliche Biografien gibt, beide von Malala Yousafzai (geschrieben und handelnd), in unterschiedlichen Verlagen und mit unterschiedlichen Neben-Autoren. Verwirrt mich auch ein bisschen. Die Biografie unter dem Titel "Ich bin Malala" von 2014 findet ihr hier, diese Rezension bezieht sich auf "Malala - Meine Geschichte".


Der Inhalt


Als die Taliban die Macht in Pakistan übernahmen, sollten Mädchen nicht mehr zur Schule gehen. Doch Malala ließ sich nicht einschüchtern und kämpfte für ihr Recht auf Bildung. Am 9. Oktober 2012 schossen ihr Terroristen in den Kopf, als sie auf dem Weg von der Schule nach Hause war. Sie überlebte den Anschlag schwer verletzt, doch aufgegeben hat sie nicht - im Gegenteil: Sie ist zu einer Symbolfigur für den Frieden und zum Vorbild vieler Jugendlicher auf der ganzen Welt geworden. 

Zusammen mit Bestsellerautorin Patricia McCormick erzählt Malala von den Ereignissen in Pakistan - von Schulzeit, Freundinnen und zunehmenden Anfeindungen der Extremisten, von ihrem Widerstand und wie ihr Leben dadurch eine tragische Wendung nahm.

(c) Malala Yousafzai mit Patricia McCormick: "Malala - Meine Geschichte", FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch 2015

Die Autorin


Malala Yousafzai ist eine der wahrscheinlich bemerkenswertesten Persönlichkeiten meiner Generation. Sie wurde am 12. Juli 1997 als ältestes Kind in Mingaora in Pakistan geboren, hat zwei jüngere Brüder, einen ähnlich engagierten Vater und eine Mutter, die die beiden in ihren Vorhaben unterstützt. Sie wurde 2014 zur jüngsten (Friedens-)Nobelpreisträgerin überhaupt. (Also mit gerade einmal 17 Jahren - so alt bin ich jetzt...) Sie hat den Aufstieg der Taliban im Swat-Tal in Pakistan, aus dem sie kommt, miterlebt und ist daraufhin öffentlich für das Recht auf Bildung für Mädchen in ihrem Heimatland eingetreten. 2012 verübte die Taliban ein Attentat auf die damals 15-Jährige, die in Zuge dessen unter anderem in Birmingham in England behandelt wurde und seitdem dort mit ihrer Familie im Exil lebt. Nachdem sie schwerverletzt das Attentat überlebt hat, sind nun schon einige Jahre vergangen, in denen sie nicht nur den Nobelpreis erhalten, einen erstklassigen Schulabschluss gemacht und einige bedeutende und inspirierende Reden (unter anderem vor den Vereinten Nationen) gehalten hat, sondern auch ein Buch geschrieben hat. Genau das möchte ich euch jetzt vorstellen. Und ohne große Vorreden: Hier ist die Rezension.


Die Rezension


Stellt euch vor, ihr dürft von einem Tag auf den anderen nicht mehr in die Schule gehen. Nicht, weil ihr den Chemie-Raum ramponiert oder einfach einen Abschluss gemacht habt, sondern weil ihr aus einem biologischen Zufall heraus mit dem "falschen" Geschlecht geboren wurdet. Stellt euch vor, was das für euch bedeutet. Kein Studium, keine Ausbildung. Weil ihr Frauen seid. Ihr müsst einen Mann heiraten, der für euch ausgesucht wurde, ihr dürft das Haus nicht mehr ohne eine vollkommene Vermummung und einen männlichen Verwandten verlassen. Weil ihr Frauen seid. An diesem Zustand wird sich nichts ändern. Eure Töchter werden vielleicht nicht einmal lesen lernen. Weil sie Frauen sind. Und ihr könnt euch dagegen intellektuell nicht wehren. Weil euch Bildung verweigert wurde. Wie den Generationen nach euch. Ein Teufelskreis und das "falsche" Geschlecht. 

Ich setze "falsch" in Anführungszeichen, weil es vollendeter Blödsinn ist. Es gibt keinerlei Grund, Menschen - egal welchen Geschlechts, welcher Religion und welcher Haut-, Haar- oder Augenfarbe auch immer - Bildung zu verweigern. Bildung ist das einzige, was euch niemand nehmen kann. Man kann euch Reichtümer nehmen, einen gesellschaftlichen Status, eure Jugend und euer Aussehen. Bildung nicht. Wissen ist kugelsicher und wird - wenn man sich die Geschichte ansieht - immer gewinnen. Man kann Menschen wie Malala Yousafzai versuchen zu töten, aber nicht, wofür sie stehen. Und wer sagt, dass das eine Sache ist, die nicht auch für normale Nicht-Nobelpreis-Träger gilt? 

Das Buch schildert eindrucksvoll Malalas Kindheit und ihren Werdegang, das Empor-Kommen der Taliban und was die Not aus Menschen machen kann. Gebrochene oder Kämpfer - und unendlich viel dazwischen. Ich war zwischendurch sehr ergriffen von dem, was in anderen Teilen unserer Welt momentan passiert. Diese Geschichte ist nicht fünfzig Jahre oder fünfhundert her - sondern gerade mal einen gefühlten Wimpernschlag. Was Malala Yousafzai passiert ist - Schulverbot, Willkür, Terror - passiert tausenden und abertausenden Kindern jeden Tag. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Malalas Vater nicht die traditionelle Vorstellung von Wertlosigkeit von Mädchen und Frauen teilt. In ihrer Dankesrede anlässlich des Friedensnobelpreises sagt sie, dass ihr Vater ihr keine Flügel gegeben hat - er hat sie nur nicht abgeschnitten. Das ist der Unterschied. Jeder hat Flügel und den meisten werden sie gekittet. Aber wenn das nicht passiert, werden wir zu großen Dingen fähig. Mit Bildung, mit Humanismus und mit Mut. Malala Yousafzai zeigt es und ihre Biografie liefert eine Inspiration, der wir uns - gerade in Tagen des Terrors, in denen wir in Angst verfallen und Mut einbüßen - annehmen müssen und die zum weiteren Eintreten für Bildung und Menschlichkeit aufruft.



"Ich sehe die Welt als eine Familie. Wenn einer von uns leidet, müssen wir alle einspringen und helfen. Wenn die Menschen sagen, dass sie mich unterstützen, dann sagen sie damit, dass sie die Bildung von Mädchen unterstützen.
Ja, die Taliban haben auf mich geschossen. Aber treffen konnten sie nur einen Körper. Meine Träume können sie nicht töten, und meine Kampagne, jedem Mädchen und jedem Jungen zu seinem Recht auf Bildung zu verhelfen, können sie nicht aufhalten." (S. 226)



Ich bin schwer beeindruckt von dem Buch und vor allem von der Geschichte, die darin erzählt wird. Es hat mir Malala Yousafzai zu einem der Menschen gemacht, die ich sehr bewundere. (Und das will was heißen.) Wer also gerade in den Tagen nach Paris nach Mut sucht und nach Inspiration, dem sei dieses Buch, diese Geschichte, dieses Mädchen und ihre Ideen ans Herz gelegt. Ihr werdet den Kauf des Buches nicht bereuen. Oder das Lesen/Hören der Nobelpreisrede oder der vor den Vereinten Nationen. Wirklich - sehr, sehr großartig.


Links zum Weiterlesen

» letzter Post [Spontane Teilnahme an einer spontanen Lesenacht, 21.11.2015]
» letzte Rezension ["Silber - das dritte Buch der Träume" von Kerstin Gier, 27.10.2015]


» Trailer ["He Named Me Malala" - Dokumentation] [engl.]



Alles Liebe,
Antonia

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11/21/2015

[Updatepost] Spontane Teilnahme an einer spontanen Lesenacht *ahu*



Hallo meine Lieben! 

Ich mache es kurz - und dieses Mal wirklich, weil mir gerade ein bisschen die Zeit für die Teilnahme davonrennt (oh, ich lebe für Kurzschlussentscheidungen) - ich bin sozusagen über drei Ecken auf eine kleine aber feine Lesenacht-Aktion der Mädels von Twooks gestoßen. Bereits heute Nachmittag - da wollte ich eigentlich schon mitmachen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber erstens: noch andere Pläne für den Abend und zweitens: Bedenken, weil das Buch, mit dem ich heute teilnehmen will, na ja... Sagen wir einfach... ungewöhnlich ist. Da sich aber meine Pläne verabschiedet und was das Buch angeht eine Nike-"Just do it"-Einstellung bei mir eingeschlichen hat (außerdem ist das wenigstens mal was Neues bei einer Lesenacht), habe ich mich jetzt dazu entschieden, doch noch teilzunehmen.

Jetzt ist die Vorrede doch ein bisschen länger geworden, als ich eigentlich geplant hatte. Aber wie dem auch sei: Hier ist mein Updatepost, ich freue mich wie Bolle, dass es gleich losgeht und mein Buch heute ist die Hamburger Leseheft-Ausgabe von Hamlet von William Shakespeare. Ich bin schon zur Hälfte durch und der Rest vom Schützenfest folgt dann heute im Zuge der Lesenacht. Und nein: Ich lese das Buch nicht für die Schule sondern zum Vergnügen. Soll vorkommen. Klassiker, ahu!


Updates


19:46 Uhr

Was wäre das Leben ohne ein bisschen Chaos? Bin gerade mit dem Schreiben des Haupttextes für den Update-Post fertig geworden (exakt 14 Minuten vor Beginn der Aktion - slow clap, Antonia), schmeiße mich gleich im Hechtsprung auf mein Bett, damit ich on point mit der Lesenacht anfangen kann (, verspreche, die englischen Formulierungen in meinen Texten ein bisschen zurückzuschrauben - das nimmt echt Überhand...) und erweitere dann den restlichen Abend meinen literarischen Horizont. So schön können Samstage sein!

20:00 Uhr Welches Buch liest du heute und auf welcher Seite bist du?

Ich lese heute - wie bereits oben erwähnt (hätte ich mir echt sparen können, die erste Frage bei Lesenächten ist IMMER der Titel des Buches xD) - die Hamburger Leseheft-Ausgabe von "Hamlet" von William Shakespeare (diese Formulierung enthält eindeutig zu viele "von"s) und befinde mich momentan auf Seite 54 (bzw. Zeile 1847-1883).

21:00 Uhr Würdest du gern mit einem Charakter aus deinem Buch tauschen? Wenn ja: warum?

Ich lese Hamlet... Hamlet... Ham-let... Das Buch, in dem alle sterben und vorher den Verstand verlieren. Es gibt zwar durchaus sympathische und interessante Charaktere, die ich sehr mag, aber ich würde mit keinem in diesem Buch den Platz tauschen wollen. Nein, wirklich nicht.

22:00 Uhr Wo spielt deine Geschichte? Gefällt dir der Ort?

Meine Geschichte spielt in Dänemark, genauer gesagt in Helsingör (obwohl dieser Name total einfach zu schreiben ist, glaube ich immer, ich schreibe ihn falsch...). Dem Ort stehe ich neutral gegenüber. Ich bin kein riesiger Fan des Mittelalters, bzw. der unmittelbaren Zeit danach (zumindest von Lokalitäten, d.h. Burgen etc., her), aber ich verspüre auch keine tiefen Abneigungen. Für die Geschichte ist der Ort genau richtig gewählt. Düster und irgendwie kalt - passt perfekt, aber wohnen wollte ich da trotzdem nicht.

23:00 Uhr Wir von Twooks haben eine kleine Liste von Büchern, die wir dieses Jahr noch gern lesen würden. Liest du spontan oder legst du dir auch Listen an? 

Ich bin einer dieser Menschen, die permanent Listen jeder Art schreibt und diese Listen dann nie abarbeiten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das schon mal erwähnt habe, aber mein Ich setzt sich aus zwei kleinen Männchen zusammen. Das eine ist für alles zu begeistern, bäckt gern, versucht immer noch stricken zu lernen, schreibt total euphorisch Listen und will produktiv sein. Das andere lässt sarkastische Kommentare vom Stapel und will permanent auf eine Anhöhe springen, mit einer Fahne wedeln, "ANARCHIE! ALLES IST CHAOS!" schreien und anschließend mit AC/DC (vorzugsweise mit Thunderstuck) und einem geklauten VW-Polo in den Sonnenuntergang fahren. Das zweite Männchen ist dafür verantwortlich, dass meine gut durchdachten Listen nie durchgesetzt werden.

Lange Rede, nicht wirklich viel Sinn: Ich besitze Listen, eine große, papierverschwenderische Anzahl von Listen, aber leider nie die Ambitionen sie auszuführen. Ich lebe Chaos nicht, ich bin es. Und das eigentlich auch ganz gern - jedenfalls meistens.

23:54 Uhr

So, habe eben Hamlet zu Ende gelesen. Hatte eigentlich vor, damit noch zu warten und morgen dann die Schlussszene in aller Ruhe zu genießen. Aber es war einfach zu spannend und die Lesenacht gerade zu nett, als dass ich das Buch jetzt so einfach aus der Hand hätte legen können.

Alles in allem ein großartiges Werk (was ja eher ein offenes Geheimnis ist), das man immer noch gut lesen kann. Und Shakespeare - so viel sei gesagt - hat einen herrlichen Sinn für Humor.

24:00 Uhr Weihnachten steht vor der Tür. Es gibt jede Menge neue Bücher mit winterlichem oder weihnachtlichem Thema. Liest du spezielle Bücher nur zu bestimmten Jahreszeiten? Wenn ja: Hast du jetzt bestimmte Jahreszeiten-Bücher auf dem Kieker? 

Bei mir ist das eher ein buntes Misch-Masch. Von Zeit zu Zeit lasse ich mich auch schon mal zu jahreszeiten-spezifischer Literatur hinreißen, aber letztendlich habe ich auch kein Problem, Bücher, die für eine bestimmte Saison ausgelegt sind, auch außerhalb des temporären Wohlfühlsektors zu lesen.

Ich merke jetzt auch langsam, dass ich sehr müde werde. (Vor allem daran, dass ich eben statt "temporären" "temporören" geschrieben habe...) Deshalb verabschiede ich mich für diese/n Nacht/Morgen von der Lesenacht. War eine sehr kuschelige und gemütliche Runde, aber ich will jetzt kein anderes Buch weiterlesen, weil Hamlet erst mal sacken muss und die Alternative "It's Kind of a Funny Story" in Originalsprache ist und diese Lese-Kombi meinem Kopf dann wahrscheinlich endgültig den Rest gibt. Also: Allen, die noch eine Stunde (+X) weiterlesen wünsche ich viel Spaß. Ich hatte meinen heute auf jeden Fall!



Alles Liebe,
Antonia

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11/17/2015

[NaNoWriMo15] Update #3

Hallo meine Lieben! 

Zu später Stunde gibt es tatsächlich auch mal wieder ein Lebenszeichen von meiner Wenigkeit, was den National Novel Writing Month 2015 angeht. Ich habe den Post heute nicht vergessen, sondern war einfach nur ein bisschen im Bastelfieber und da ich das - und mit "das" meine ich mein Ethik-Plakat zum Thema "Zivilcourage" - aufgrund technischer Differenzen erst einmal unterbrechen musste, dachte ich, dass ich dann doch noch schnell den Update-Post verfassen kann. Also, ohne große Umschweife (ich muss noch Nelson Mandela auf ein Plakat pinseln - ja, pinseln) geht's los.


Die Fakten


Arbeitstitel: The Christmas Diaries
Geschriebene Kapitel: 3 von 26 (1x Prolog, 24x Kapitel, 1x Epilog)
Angefangene Seiten: 9
Geschriebene Worte: 2814 (wenigstens bin ich ehrlich xD)


Das Fazit: Zweite Woche


Wenigstens ist es mehr als letzte Woche - so viel sei zur Wort-, bzw. Seitenzahl zumindest gesagt. Ich habe schon von den ersten gehört, die sozusagen stolz und mit wehenden Fahren bereits jetzt an ihrem Ziel des Monats angekommen sind. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich da noch nicht so sehr erfolgreich war - also zieltechnisch.

Letzte Woche habe ich ja sehr ausführlich darüber geschrieben, wieso und weshalb nur so wenig und warum doch gar nicht so deprimierend und aus Ermangelung von jeglicher Lust das jetzt alles noch mal zu wiederholen, verlinke ich euch meine Ein-Mann-Rede an die Menschheit einfach mal. Klick.

Es ist wirklich nicht so, als hätte ich es mir nicht vorgenommen, wenigstens ein bisschen aufzuholen. Aber was soll ich sagen? Altes Lied. Schule viel, Kopf voll. Dafür - und darüber bin ich wirklich sehr stolz - habe ich bisher durchaus aktiv gebloggt. Also Schreibpensum durch andere Medien erfüllt. Das ist ja auch irgendwie ganz nett. 

Ich setze mir bis zum Ende des Monats auf jeden Fall das Ziel, die 10 000-Worte-Marke zu knacken. Das wäre auf jeden Fall ein kleiner Erfolg, zumal ich eigentlich geplant hatte, das Buch über den Dezember hinweg zu schreiben und ich von der Warte aus betrachtet sogar schon über meinem eigentlichen Ursprungs-Ziel liege. Großartig, was für ein Erfolg. (Optimismus kann so schön sein)

Was gibt es noch zum Schreibfortschritt zu sagen? Vielleicht, dass im letzten Kapitel der Satz: "Das war die vielleicht größte Katastrophe, seit dem Mandarinen-Eklat 1984." vorkam und das doch sehr  meinen Humor auf den Punkt bringt. (Oder die Notwendigkeit einer längerfristigen psychiatrischen Behandlung - wie man's nimmt...) Ich habe bisher - was vielleicht unter dem ganzen "Um Gottes Willen, ich liege unter meinem Monatsziel"-Geschreibsel ein bisschen untergegangen ist - übrigens sehr viel Spaß an der Aktion. Merkt man daran, dass ich Mandarinen-Witze mache. In einer Weihnachts-Geschichte. 

Bevor ich mich hier noch weiter vor der Fertigstellung meines Ethik-Plakats (und dem Schreiben an der Geschichte - 10 000 Worte, merken wir uns) drücke, wünsche ich noch schnell einen schönen Abend und verabschiede mich mit der Hoffnung, dass ihr - solltet ihr auch an der Aktion teilnehmen - a) genauso viel Spaß beim Schreiben (wenn man es denn mal tut) habt, wie ich im Moment und b) schon mehr geschafft. Lasst euch nicht entmutigen, selbst die kleinsten Erfolge, sind eben auch irgendwie... na ja... Erfolge. Das sagt jedenfalls mein innerer Therapeut - und der muss es ja wissen.

Alles Liebe,
Antonia


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» letzter Post [Gedankenschnipsel: Paris und die Welt, 13.11.2015, 16.11.2015]

» [NaNoWriMo15] Einstiegspost, 01.11.2015 
» [NaNoWriMo15] Update #1, 03.11.2015
» [NaNoWriMo15] Update #2, 10.11.2015

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11/16/2015

[Gedankenschnipsel] Paris und die Welt, 13.11.15

Hallo meine Lieben.

Ich möchte diesen Eintrag in einem für meinen Blog doch eher unüblich ernsten Ton halten. Das liegt nicht daran, dass ich keine gute Laune habe oder meine Wortwitz-Qualität zum Abend hin abnimmt. Das liegt schlichtweg daran, dass das Thema, das auch hier behandelt wird - Terror, um es beim Namen zu nennen - einfach zu nah ist, um ihm nicht die Ernsthaftigkeit zu zollen, die es leider verdient. Dieser Blog und die Person, die ihn betreibt, lebt für bissigen und schrulligen Humor. Und ich bin der Meinung, dass die beste Art, Dinge zu bewältigen, ein guter Witz ist. Aber manchmal ist eben auch der beste Witz fehl am Platz. Ich habe das ganze Wochenende überlegt, ob ich etwas zum Freitag sagen soll und es bis jetzt auf allen sozialen Plattformen gelassen. Der heutige Tag und das ersten Zusammentreffen nach der Stunde Null, wenn man es so nennen will, hat mich jetzt dazu bewegt, doch noch etwas loszuwerden. 

Ich habe am Samstag Morgen von den grausamen Anschlägen in Paris erfahren, die eine Schande für alles sind, was die vielen tausend Jahre menschliche Entwicklungsgeschichte hervorgebracht haben. Über diverse soziale Netzwerke und das Glück, sehr engagierte und informierte Freunde zu besitzen, habe ich auch von dem Anschlag in Beirut erfahren, der im Moment eher in den Hintergrund rückt. (Und der - Trauer und Mitgefühl mit der französischen Bevölkerung nichtsdestotrotz - auch beachtet werden muss!) Das Leben läuft natürlich weiter, Leute (ich auch) hinterlegen ihrem Profilbild bei Facebook die Trikolore, andere regen sich darüber auf, manche schreiben etwas, teilen Bilder, beten, schweigen, schreien, diskutieren. Vollkommen egal. Menschen sind gestorben, andere haben ihre Lieben verloren - neben uns, mitten in Europa und am anderen Ende der Welt. Alles andere ist eigentlich nur Nebensache. 

Mich hat nach diesem Wochenende und einer Menge verschiedener Eindrücke dieses Geschehnis wirklich berührt und deshalb will ich jetzt darüber schreiben. Ich habe mich heute mit meiner ganzen Schule an der Schweigeminute beteiligt und jeden, der von der Ankündigung erfahren hat "Gut so.", sagen hören. Ich habe Vergleiche zu 9/11 gehört und Hamlet-Zitate, mit denen meine Deutschlehrerin uns durch die Blume gesagt hat, dass es Zeiten gibt, in denen man schweigen sollte und Zeiten, in denen es unsere Pflicht ist, zu sprechen. Mein Blog ist winzig, ich mache mir gar keine großen Illusionen, dass dieser Post einen Nachhall erfährt. Aber ich will, dass ihr wisst, wie ich zu der ganzen Sache stehe: Ich glaube nicht, dass ein Post oder ein geändertes Profilbild oder ein Protest oder eine Kerze oder eine Schweigeminute irgendetwas ändern können. Und ich glaube nicht, dass wir heute, hier, in diesem Moment den Terror besiegen können. Aber ich glaube ans Kämpfen. Und ich glaube an Ausdauer. Sei es gegen den Terror fanatischer religiöser Gruppen und ihrer barbarischen Handlungen oder gegen Terror rechtsextremer Gruppierungen im eigenen Land. Ich glaube, dass wir die Kultur, die wir haben, aufrecht erhalten müssen und dass wir Menschen- und Bürgerrechte, mit allem, was wir haben, verteidigen müssen. Ich glaube, dass es ein harter Kampf wird und dass wir ihn nicht mit Gewehren und Panzern gewinnen können. 

Gestern habe ich die Autobiografie der großartigen Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai gelesen, in der es primär um die Wichtigkeit von Bildung geht und darum, dass genau das - die Bildung - unsere schärfste Waffe gegen den Terrorismus sein wird. Wir können Schweigeminuten halten, aber letztendlich werden wir mit Worten gewinnen. Und mit Wissen. Und egal, wie wir protestieren: Wir dürfen nicht vergessen, dass der mächtigste Protest die eigene Bildung ist. Ob ihr Männer seid oder Frauen, aber vor allem, wenn ihr Frauen seid. Lest - Bücher und Zeitungen - seht - Theater und Kino - hört - Klassik und Reden. Seid euer eigener kleiner Protest und tut alles dafür, dass die westlichen Werte nicht mit dem Desinteresse ihrer Bewohner untergeht. 

Wir können das, was passiert ist, niemals wieder gut machen. Doch wir können das Licht, das am Freitag gelöscht wurde, wieder anzünden. Aber dafür müssen wir selbst hell leuchten. Und das geht nicht, wenn wir so tun, als ginge uns Politik, Wirtschaft, Kunst und Co. nichts an. Informiert euch, bildet euch, bekämpft Terror mit Wissen. Sie können Bücher verbrennen und Menschen erschießen, aber Ideen einer besseren und einer toleranteren Zukunft töten wir selbst, wenn wir sie vergessen. Also: Betet nicht für Paris. Macht. Schweigt für Paris, aber sprecht, wenn ihr damit fertig seid.

Ich wünsche euch das Beste,
Antonia

P.S.: Und vor allem, bevor ich es vergesse, wendet euch nicht anderen extremen Gruppen zu, nur weil das eben ein bisschen leichter ist. Auf den Freitag mit Hass gegen Asylsuchende zu antworten ist alles, aber nicht im Geringsten intelligent.
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Montagsfrage: Liest du bei Büchern auch schon mal das Ende zuerst oder würde das dein Lesevergnügen zerstören?



Guten Morgen meine Lieben! 

Jaja, der frühe Vogel und so weiter. Man merkt, dass ich voller Elan in den Montag starte, weil ich ausnahmsweise mal (man höre und staune) pünktlich aus dem Bett gerollt bin und mich gleich an die Montagsfrage geschmissen habe. Nachdem ich letzte Woche Montag die Gewinnspielauslosung gemacht habe und irgendwie mal wieder viel zu spät nach der Schule in heimischen Gefilden angekommen bin, habe ich sie mal dezent für eine Woche ignoriert. Aber das wird nicht zur Gewohnheit, versprochen. Und ohne große Vorrede, weil ich früh zur 0. Stunde muss und zwei meiner drei Katzen sich gerade auffällig nah an den Schuhkartons (an die letztens eine gepinkelt hat) platziert haben: Hier kommt sie. Die unvergessliche, unvergleichliche, aber definitiv niemals unnötige MONTAGSFRAGE *tatatatatataaa*


Liest du bei Büchern auch schon mal das Ende zuerst oder würde das dein Lesevergnügen zerstören? 


Ich habe mir in den letzten Jahren die grauenvolle Gewohnheit angeeignet, immer den letzten Satz zu erst (oder zumindest ziemlich am Anfang) zu lesen. Also spätestens beim dritten Kapitel war ich schon ein Mal auf der letzten Seite und hoffe jedes Mal, dass ich mich nicht allzu schlimm spoiler. Weil ich Überraschungen ja eigentlich liebe. Und gleichzeitig so furchtbar neugierig bin. Ist das unlogisch? Ja, definitiv. Kann man nicht drüber diskutieren. 

Für alle, die ähnlich schlimme Angewohnheiten wie ich besitzen, und darüber in einem permanenten Zwiespalt mit sich selbst stehen ("Soll ich? Soll ich nicht?" - am Ende mache ich es ja doch immer... Verdammter innerer Schweinehund.) wäre es vielleicht gar keine so schlechte Idee, eine Gruppe der anonymen Ende-bevor-sie-beim-Ende-sind-Leser zu gründen. Der Name ist natürlich noch überarbeitungsfähig, aber an sich... Wer Bedarf hat, kann gern mit einsteigen. 

Als Therapie beginnen wir mit der Alcatraz-Reihe von Brandon Sanderson, bei der - zumindest im zweiten Band (beim ersten bin ich mir nicht sicher, den dritten habe ich noch nicht gelesen) - am Ende mindestens drei aus dem Zusammenhang gerissene Seiten stehen, auf denen steht, dass alle Charaktere grausam sterben etc. Was nicht der Fall ist. Wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, stellt man nämlich fest, dass Brandon Sanderson für alle, die bei Büchern immer zuerst das Ende lesen, einige Seiten hinzugefügt hat, die sonst rein gar nichts mit der Geschichte zu tun haben. Gott, ich liebe diesen Autor einfach. Das ihr das nun schon wisst, ist natürlich nicht gerade zutunlich für die Therapie. Was mal wieder zeigt, dass ich dringend Bedarf habe, weil ich die Enden nicht nur lese, bevor ich sie lesen sollte, sondern auch noch Leuten davon erzähle, die noch nicht einmal mit den Büchern angefangen haben. Oh, ich bin ein tolles Vorbild für die Selbsthifegruppe. Shame on me.



Aber bevor ich mich in professionelle Behandlung begebe (mehr oder weniger), verabschiede ich mich erst einmal und hoffe, dass ich nach neun Stunden Schule nicht wirklich baldige Therapie benötige. (Mehr oder weniger Scherz - ich bin wahrscheinlich der einzige Mensch neben Malala Yousafzai, der gern in die Schule geht...) (Apropos Malala Yousafzai: Deren tolle Biografie habe ich nämlich gestern gelesen, deshalb erwähne ich sie. Wenn ich es schaffe, kommt die Tage eine Rezension. Aber bis dahin: Sehr lesenswertes Buch, habe es verschlungen!)

Alles Liebe und kommt gut durch den Montag,
Antonia


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» letzter Post [Top Ten Thursday: 10 Bücher, die jeder gelesen haben sollte #4, 12.11.2015]
» letzte Montagsfrage [Falls ihr dieses Jahr an Challenges teilnehmt, wie gut seid ihr bisher vorangekommen?, 02.11.2015]

» Rezension ["Alcatraz und die dunkle Bibliothek" (Teil 1) von Brandon Sanderson]
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11/12/2015

Top Ten Thursday: 10 Bücher, die jeder gelesen haben sollte #4

Hallo meine Lieben! 

So, nach einem wieder mal sehr langen Donnerstag (Ist irgendjemandem schon mal aufgefallen, dass Donnerstage immer die Tage sind, an denen man grundsätzlich Nachmittagsunterricht hat? Vielleicht geht es damit ja auch nur mir so, aber da muss sich ja keiner wundern, wenn man eine Abneigung gegen diesen Wochentag entwickelt...) und Deutschkursarbeits-Vorbereitung, habe ich eben entschieden, dass es mir gut tut, heute doch noch den Top Ten Thursday-Post zu verfassen. Eigentlich hatte ich den Gedanken, heute noch für den Blog aktiv zu werden, fast schon verworfen, weil ich noch Dramentheorie lernen muss und eigentlich keine Zeit dafür habe, aber Päuschen muss ja auch mal sein. Also habe ich mich ins Bett begeben (mein Rücken tötet mich heute noch - eine gleichermaßen verstörende bildliche, wie metaphorisch wahre Vorstellung...) und mache eine kurze Pause von allen Gedanken rund um Antigone, griechisches Drama und Co. Und deshalb ohne viel Umschweife: Vorhang auf, hie kommt die Liste.


Zehn (Zwölf) Bücher, die jeder gelesen haben sollte


* Der Distelfink von Donna Tartt
* Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis
* Zwei Herren am Strand von Michael Köhlmeier 
* Das Ende von Eddy von Edouard Louis
* Die Harry Potter-Reihe von J.K. Rowling
* Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger
Der Herr ist kein Hirte von Christopher Hitchens
Deutschland ein Wintermärchen von Heinrich Heine


Bücher-Details 


Der Distelfink

Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon über Donna Tartts Distelfinken auf diesem Blog gesprochen habe. Mittlerweile zähle ich eigentlich auch gar nicht mehr mit. Das Buch ist großartig, lest es, der Pulitzer dafür 2014 war definitiv verdient. (Ihr seht, ich bin begeistert - obwohl ich es immer noch nicht weiter gelesen habe, weil ich immer noch keine Zeit dafür hatte, aber über die Weihnachtsferien wird's was. ENDLICH!)

Der Märchenerzähler

Ein Buch, das mit Abstand zu einem meiner absoluten Lieblinge zählt. Den 500-Seiten-Wälzer habe ich damals an einem Tag gelesen (sagen wir es so: Ich war 24 Stunden nicht ansprechbar und wirklich nur mit Lesen beschäftigt, weil ich so gefesselt war) und er hat mich absolut überwältigt. Thematisiert wird die Beziehung zwischen Abel und Anna, die aus vollkommen unterschiedlichen gesellschaftlichen Welten kommen und die sich bereits in jungen Jahren mit Problemen auseinandersetzen müssen, mit denen sich eigentlich keiner auseinandersetzen sollte. Das Buch ist poetisch und man zersplittert ein Stück weit mit der Geschichte mit. Unheimlich gut, wirklich, und es regt sehr zum Nachdenken über das Thema "Verurteilen" an. 

Und in mir der unbesiegbare Sommer 

Das Buch hat mich wirklich tief berührt, als ich es vor einigen Jahren gelesen habe. Es wird die Deportation der Bildungselite in der Sowjetunion der 1940er Jahre beschrieben. Weltkrieg aus anderer Perspektive, Schauplatz sowjetisches Arbeitslager. Ich habe zwischendurch sehr geweint und war sehr betroffen von dem realen Leid, das in dieser Geschichte thematisiert wird. Und ich bin sicher, dass es den ein oder anderen dazu anregt, sensibler für Leid politisch Verfolgter zu werden.

Zwei Herren am Strand

Ein Buch, das politisch ist, aber eben nicht politisch ist. Politisch, weil es um Winston Churchill und Charlie Chaplin und deren Kampf gegen den Nationalsozialismus geht. Und nicht politisch, weil es eben eigentlich nicht primär um den Kampf gegen den Nationalsozialismus geht. Sondern um Depressionen. Habe das Buch erst vor einigen Monaten gelesen und war sehr beeindruckt von dem halb-biografischen Erzählstil. 

Das Ende von Eddy

Homophobie ist immer noch ein riesiges Problem. Umso wichtiger ist es, den Befreiungsschlag von Edouard Louis zu lesen. Sehr beeindruckend, sehr ehrlich und sehr sachlich (in Anbetracht der Dinge, die dem Autor, bzw. Protagonisten widerfahren sind). Was soll ich sagen? Armut ist grausam, was aus Armut entstehen kann die reine Hölle. 

Rezension "Das Ende von Eddy" 

Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

Ebenfalls - wer hätte es gedacht? - sehr gutes, vor allem sehr interessant geschriebenes Buch. Thematisiert das Finden, das Suchen, das Eingestehen und das Überstehen. Ich will wirklich nicht zu viel verraten, aber ich fand es eine großartige Geschichte, die einen irgendwie mit einem schwirrenden Kopf voll von falscher Sommerhitze und Zitaten zurücklässt. 

Rezension "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums"

Harry Potter-Reihe

Was hätten wir uns alle für Geschichts- und Politik-Unterrichts-Vorträge über die Grausamkeit politischer Regime sparen können, würden wir einfach die Harry Potter-Reihe in der Schule lesen. Just say'in. Nicht nur Magie, sondern eben auch etwas, das man als Inspiration für ein moralisches und mutiges Leben nehmen kann.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Wahrscheinlich der Klassiker. Ja, ja, ich weiß... Aber ich kenne kein Buch, das so treffend von Krankheit und Sterben handelt und Dinge, von denen man manchmal denkt, sie würde keiner verstehen, schlichtweg auf den Punkt bringt. Ein Meisterwerk. Ein sehr, sehr lesenswertes Meisterwerk.

Lieblingszitate "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

Der Fänger im Roggen

Thematisiert einfühlsam und sehr klug, was es heißt, jung und planlos zu sein. Also jung zu sein. Denn irgendwie sind wir ja alle planlos. (Ich hoffe wirklich, das wird besser...) Holden Caulfield ist wahrscheinlich einer meiner Lieblingsprotagonisten und ich bin schlichtweg verliebt - nicht in Holden Caulfield, wenn überhaupt nur ein bisschen, sondern in das Buch. Und das Ende, an dem man irgendwie eben auch erwachsen werden muss.

Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend

Andreas Altmann und seine Mörder-Titel. Aber gut war's. Gänsehaut-erregend, zuklapp-schockierend gut. Ehrlich, grausam, grausam ehrlich. Kindheit im Deutschland der Nachkriegszeit und der wahrscheinlich schlimmste Vater, der je über diese Erde gewandelt ist. Hat mich sehr bewegt, sollte man sich zu Gemüte führen - vor allem, wenn man (wie michdens) Biografien mag.

Der Herr ist kein Hirte

Nun bin ich ja ein Mensch, der sehr an Religionskritik interessiert ist und das Thema und die Frage nach Religion sehr spannend findest. Bin selbst Atheist und setze mich alterstechnisch eher untypisch tiefgründig mit dem Thema "Religion" auseinander. Gerade dann ist Der Herr ist kein Hirte von Christopher Hitchens ein absolutes Muss. Neben Der Gotteswahn von Richard Dawkins und und und. Ehrlich, treffend, schneidend und sehr aufschlussreich. Gehört für mich definitiv mit auf die Liste.

Deutschland ein Wintermärchen

Als bekennendes Heinrich Heine-Fangirl musste nun natürlich noch ein Buch von ihm mit drauf. Einige (die meisten) werden wahrscheinlich den Kopf lieber gegen eine harte Backsteinwand schlagen, als zuzugeben, dass Heine einfach großartig zu lesen ist, aber kommt schon... Das ist Kunst in ihrer schönsten (und lustigsten) Form. Wer sich da in der Schule durchquälen musste, entschließt sich mir.




Ich bin ja grundsätzlich kein Fan davon, anderen Menschen zu sagen, welche Bücher ein Lese-Muss sind. (Sagte die Buchbloggerin, jaja...) Ich vertrete die Meinung, dass jeder seine persönlichen Ersatz-Bibeln unter den Büchern finden muss. Das sind meine, ich hoffe, ihr entdeckt dabei was Schönes.

Alles Liebe,
Antonia

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11/10/2015

[NaNoWriMo15] Update #2

Meine Freunde, wo soll ich anfangen?

Wie sicher die letzten Tage (/Wochen/Monate/eineinhalb Jahre) auf diesem Blog angeklungen ist, bin ich schulisch doch sehr eingespannt. Lange Rede, keinen Sinn: Ich liege weit, weit, weit unter dem, was ich bisher eigentlich erreichen wollte. Und trotzdem war es bisher irgendwie erfolgreich. Das ist vielleicht ein bisschen verwirrend, aber zum Glück habe ich einen (un)gesunden Hang zu ausführlichen Erklärungen. Also. Los geht's.


Die Fakten


Arbeitstitel: The Christmas Diaries 
Geschriebene Kapitel: 2 von 26 (1x Prolog, 24x Kapitel, 1x Epilog)
Angefangene Seiten: 6
Geschriebene Worte: 1820


Das Fazit: Erste Woche


1820. Den ganzen Tag schleiche ich nun schon um diese Zahl herum. Nein, sie ist nicht die Zimmernummer eines billigen Motels, in dem ich gefälschte Yu-Gi-Oh-Karten verticke (Ein Markt, der - so viel sei gesagt - in den letzten Jahren rapide abgenommen hat. Die Finanzkrise trifft halt alle. Auch, wenn sie schon sieben Jahre vorbei ist. Und Yu-Gi-Oh-Karten vor sieben Jahren noch wesentlich stärker nachgefragt wurden, als heute. Jedenfalls sagt mir das mein Bauchgefühl... Aber egal, das muss jetzt nun weiß Gott keinen Sinn ergeben, wer so etwas wie Logik auf meinem Blog erwartet, schafft allein durch die Unlogik, die diese Annahme mit sich bringt, ein solches Paradoxon, dass das Raum-Zeit-Kontinuum eigentlich schon aus purem Anstand in sich kollabieren sollte. So weit ist es gekommen. Jetzt habt ihr unser Universum zusammenstürzen lassen. Herzlichen Glückwunsch!) Wo war ich eigentlich? Ach ja, genau 1820. Eine Zahl. Eine Bedeutung. Definitiv kein Motelzimmer (oder vielleicht doch?). Worte. 1820 Worte. Ich bin der wahrscheinlich mieseste Challenge-Teilnehmer, der je über diese Erde gewandelt ist. Na ja, wenigstens der Erste von hinten. Hat ja auch irgendwie was.

(Zwischenzeitlich hat unser Kater versucht, sich irgendwie in mein Zimmerfenster zu quetschen, in dem ich momentan Kochbücher lagere - ich besitze eine ganze menge Kochbücher - und meine Sammlung true-fruits-smoothie-Flaschen, weil eben alle coolen Leute true-fruits-smoothie-Flaschen besitzen. Und ich - OBVIOUSLY! - cool bin. Nur durch mein geistesgegenwärtiges Greifen von ungefähr drei Glas-Smoothie-Flaschen, einem Bilderrahmen und einem zunehmend sehr neugierigen und plötzlich sehr panischen Kater, gelang es, die Katastrophe noch abzuwenden. Was lernen wir daraus? Ich sollte nicht so viel Zeug in mein Fenster packen. Jetzt habe ich die Quittung - oder die Panik-Kratzer meines Stubentigers.)

1820 Worte. (Ich kann ehrlich nicht fassen, dass ich jetzt schon wieder angefangen muss, weil ich so herrlich abschweifen kann...) Miese, miese Sache, Antonia, miese Sache. Jeden Tag lese ich nun auf Facebook von Brandon Sanderson, der die doppelte Anzahl an Worten an einem Tag produziert. Da kann man ja schon ein paar Komplexe kriegen. 

Auf meinen langen Busfahrten zur Schule hatte ich relativ viel Zeit, mir über diese Leistung (oder eben Nicht-Leistung) den Kopf zu zerbrechen und mich selbst zu verurteilen. Und während ich darüber beim Dauerhören von Trains großartigem Lied "Drops of Jupiter" (Das schreibt sich, als hätte mich jemand dafür bezahlt, Werbung für dieses Lied zu machen. Was nicht der Fall ist. Aber wenn das jemals passieren sollte, dann werde ich der schlechteste Werbetexter überhaupt.) sinnieren konnte, ist mir immer mehr bewusst geworden, dass die Dinge eigentlich gar nicht so furchtbar sind. Nein, wirklich. Das ist nicht einmal eine Ausrede, die ich mir selbst erzähle, um keine Komplexe aufgrund zu wenig Worte zu bekommen, sondern ein klarer, guter, ehrlicher Gedanke. 

Die Sache ist nämlich die: 1820 Worte sind mehr - und das ist leider die traurige Wahrheit - als ich für lange Zeit produktiv für eine Geschichte geschrieben habe. Mein Haupt-Buch lag viel zu lang auf Eis, neue Ideen haben mich rein gar nicht gereizt, die Luft war raus, die Welt irgendwie scheiße und es ist viel einfacher, nicht zu versuchen, als beim Versuch zu scheitern. Der Oktober war wirklich nicht mein Monat, der September eigentlich auch nicht und vom Rest will ich gar nicht anfangen. Es hat gehackt, gestockt, getrieben aber es ist eben nichts geworden mit mir und dem Schreiben. Ob es nun rein am NaNoWriMo liegt oder ob ich einfach meinen Frieden mit den Geschichten wiedergefunden habe, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber ich habe einfach wieder Lust und Energie, Witz (wenn man ihn versteht) und wieder ein bisschen mehr Ich zwischen all den niemals fertig gestellten Geschichten. 

Ich weiß, dass viele von euch, die an dieser großartigen Aktion ebenfalls teilnehmen, höchstwahrscheinlich schon wesentlich weiter sind, als ich. Aber das, was bei mir bisher herausgekommen ist, ist schreibtechnisch genau das, was ich in den letzten Wochen vermisst habe. Und das macht mich sehr glücklich. Diesen Monat geht es darum, eine Geschichte zu schreiben. Am besten fertig oder wenigstens fast. Ich weiß nicht, ob mir das gelingt, aber ich bin zuversichtlich, dass die Idee nicht monatelang abwechselnd in meinen Kopf getrieben wird, nur um anschließend wieder in der Versenkung zu verschwinden. Oder auf gut Deutsch: Ich werde fertig. Nicht heute, nicht morgen. Diesen Monat oder nächsten. Aber ich werde fertig. Davon bin ich fest überzeugt. Die erste tiefe Sinneskrise über die Frage personaler Er-Erzähler oder Ich-Erzähler ist jedenfalls schon mal überstanden, also kann so viel gar nicht mehr schief gehen. (Es ist dann übrigens der Ich-Erzähler geworden, den liebe ich einfach.)

Alles Liebe,
Antonia

P.S.: Und zumindest auf dem Blog, das muss ich jetzt einfach mal loswerden, finde ich meine Schreib-Aktivität momentan doch sehr erfolgreich. Und dass es auch stiltechnisch hinhaut, merkt man, wenn die eigenen Freunde nicht mehr auf Facebook antworten, weil sie sich von einem Post zum anderen hangeln. Definitiv die schönste Art von Ignoriert-Werden.


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» letzter Post [Auslosung Gewinnspiel - 10 000 Seitenaufrufe, 09.11.2015]

» [NaNoWriMo15] Update #1, 03.11.2015

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11/09/2015

Auslosung Gewinnspiel [10 000 Seitenaufrufe]

Hallo meine Lieben und einen schönen Spätnachmittag! 

Nachdem ich mich eben noch gerade so von der Schule nach Hause schleppen konnte, habe ich natürlich gleich - pflichtbewusst wie eh und jäh - begonnen, die Auswertung des Gewinnspiels, das anlässlich der 10 000 Seitenaufrufe auf meinem Blog bis gestern lief, vorzubereiten. Heißt im Klartext: Lose basteln, Mutter zur Glücksfee bestimmen, E-Mail an die Gewinnerin schreiben und jetzt, ja richtig, einen Gewinnerpost verfassen. 

Die glückliche Gewinnerin ist die liebe Mila von "Das Haus der bunten Bücher", die sich nun über ihr Wunschbuch "Neun Tage und ein Jahr" freuen darf. 

Ich möchte noch einmal anmerken, dass ich mich sehr über die doch sehr rege Teilnahme an meinem ersten (und sicherlich nicht letzten) Gewinnspiel hier gefreut habe. Wer also das Wunschbuch dieses mal nicht ergattern konnte, muss nicht traurig sein. Schenken macht Spaß und ich bin sicher, dass ich irgendwann mal wieder einen Anlass dazu finde. 

Euch allen noch einen traumhaften Montag (das hatte jetzt schon fast antithetischen Charakter),
Antonia


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» letzter Post [Tag - Books until the end, 07.11.2015] 
» ursprünglicher Gewinnspielpost [GEWINNSPIEL 10 000 Seitenaufrufe, 01.11.2015]

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11/07/2015

[Tag] Books until the end

Hallo meine Lieben! 

Nachdem ich tatsächlich mal ein wieder (was zur Hölle, Antonia) mal wieder ein (so ist es richtig) bisschen aktiv für den NaNoWriMo geworden bin, nachdem ich die Aktion die letzte Woche geflissentlich ignoriert habe (*Schule ahu*), mache ich gerade eine "kurze" Pause von den mickrigen 600 Worten, die es heute vom Kopf ins Dokument geschafft haben. Und da ich schon wieder in die Tiefen der Unproduktivität und Facebook-Herumsurferei (ich fasse es nicht, dass mir das Wort "Herumsurferei" eben nicht mal angestrichen wurde...) abrutsche, statt zum Beispiel für meine Fahrschulprüfung zu lernen (Gott, an den ich nicht glaube, steh mir bei, dass ich das nächsten Dienstag schaffe), habe ich jetzt entschieden doch noch etwas Sinnvolles zu machen und deshalb einen Post über den Tag zu schreiben, den die liebe Sally von Sally's Bookheaven im positivsten Sinne des Wortes auf mich gewälzt hat. 

Aber jetzt mal die antithetischen Sätze beiseite: Ich werde UNHEIMLICH GERN getaggt und habe mich wie ein kleines Kind darüber gefreut, dass Sally an mich gedacht hat. Wer also (wie ich) immer auf der Suche nach Leuten ist, die er für etwas taggen kann, dann NUR HER DAMIT! Ich verfasse für mein Leben gern Posts über mich selbst. Im Zuge eines apokalyptischen Bücher-Gedankenspiels. (Ich schiebe die Tatsache, dass sich diese Sätze in meinem Kopf irgendwie alle so ironisch anhören, obwohl sie eigentlich gar nicht ironisch sein sollen, einfach mal darauf, dass ich am Buch geschrieben habe und meine Protagonisten ein spielsüchtiger Weihnachtsmann, ein gescheiterter Schriftsteller und ein militaristischer Weihnachtself sind und dass das allein den gesunden Ironie-Pegel sprengt.)

Wie bereits (NICHT IRONISCH) oben erwähnt, höre ich nun mit der Einleitung, in der es um mich geht, auf und mache mit den Fragen, in denen es auch um mich geht (das ist dann im Kontext vielleicht ein bisschen ironisch), weiter. Also: Klappe ab. Oder so ähnlich.


BOOKS UNTIL THE END


Ein Asteroid wird auf der Erde aufschlagen und das in nicht allzu ferner Zukunft. Berechnungen zufolge wird er genau im atlantischen Ozean landen. Ein Großteil der Kontinente wird mit großer Wahrscheinlichkeit komplett im Wasser verschwinden, mit Ausnahme von wenigen Gebirgsketten. Vorsorglich wurden Bunker gebaut und da du in gefährlichen Situationen einen besonders kühlen Kopf bewahrst, wurdest du zum Oberhaupt einer der Bunkerkolonien auserwählt und musst somit viele wichtige Entscheidungen treffen.

[An dieser Stelle klaue ich mir den von Sally so wundervoll bearbeiteten Ursprungstext. Er ist herrlich!]


Bevor es losgeht


WER HAT DENN BITTE MICH ZUM BUNKEROBERHAUPT GEMACHT?!?!? ICH BIN EIN EINZIGES STRESSBÜNDEL. WIR WERDEN ALLE STERBEN! STERBEN!!!! STERBEEEEN!

Okay, es geht wieder. Stay cool. Wir packen das. Ich bin eine zu respektierende Autorität, die entscheidet, wer im Notfall als Erstes gegessen wird *just saying*. Aber gleichzeitig bin ich durchaus auch in der Lage, einen mathematisch korrekten Stuhlkreis zu konzipieren und bin einfühlsam und nicht so anfällig für Kannibalismus, weil ich Vegetarier und Humanist bin und außerdem mag ich Katzen und kuschlige Leseabende vor dem Kamin und wenn ich traurig bin, schreibe ich Gedichte. ABER WEHE EINER VERGREIFT SICH AN MEINER SCHOKOLADE, DANN WIRD ER GEGESSEN! [Nach zwei Minuten Text stelle ich fest, dass ich ein großartiger Bunkerchef bin.]


Der Einzug


Welche 10 Bücher / Buchreihen nimmst du mit in den Bunker, um sie für die Nachwelt zu sichern? Denke an Unterhaltungsliteratur, wichtige literarische Werke wurden bereits von der Regierung gesichert.

Also die ersten vier Bücher/Buchreihen, an die ich gedacht habe, waren "Harry Potter", "Der Distelfink", "Der Fänger im Roggen" und "Deutschland - Ein Wintermärchen" - aber das sind alles bedeutende literarische Werke und deshalb wurden sie ja schon gerettet. ABER WEHE WENN NICHT! Dann werde ich ungemütlich. (Und esse jemanden - sagte der Vegetarier...)

1. Percy-Jackson-Reihe von Rick Riordan
2. Helden-des-Olymp-Reihe von Rick Riordan
3. Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green
4. Der Herr ist kein Hirte von Christopher Hitchens [weil ich nicht glaube, dass jemand was von Christopher Hitchens gerettet hat, weil es literarisch wahrscheinlich nicht wertvoll genug für die Nachwelt ist und so und ich mir ein Leben ohne Bücher von Christopher Hitchens nicht vorstellen kann und will!]
5. Die Bücherdiebin von Markus Zusak
6. Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis
7. Fight Club von Chuck Palahniuk [Ist vielleicht nicht die beste Bunker-Lektüre, weil es ein bisschen zu heftig um Anarchie geht, aber na ja... Muss mit]
8. Die Mütter-Mafia-Trilogie von Kerstin Gier
9. Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern [sagt mir mein Bauchgefühl]
10. Zwei Herren am Strand von Michael Köhlmeier 

Oh man, mir fällt gerade auf, dass Sally und ich wahrscheinlich die Rick-Riordan-Bunkerdiktatoren werden und alle mit griechischer und römischer Mythologie nerven xD (Das wird großartig!)

Du darfst 5 Buchcharaktere auswählen, die mit dir in den Bunker ziehen. Welche sind es und warum?

1. Percy Jackson
» Nicht nur, weil Percy großartig ist, sondern auch weil er ein Wasser-Meeres-Dings-Halbgott ist und das nur gut sein kann, wenn die Erde überschwemmt wird.
2. Annabeth Chase
» Weil ich nicht will, dass Percy allein ist (ich bin so sozial) und weil man immer eine geniale Architektin brauchen kann!
3. Hermine Granger
» Weil sie schlau ist und zaubern kann. Oh, ich bin so gut mit meinen Begründungen xD
4. Nico di Angelo & Will Solace
» BECAUSE OF REASONS! Einfach, weil er Nico ist und - wie meine Freundin Tabea sagen würde - "a sweet cinnamon roll" und Will darf mit, weil ich nicht will, dass Nico allein ist und weil Will medizinische Kenntnisse besitzt und auch das von Vorteil ist xD
5. Der Protagonist aus "Deutschland - Ein Wintermärchen", a.k.a. Heinrich Heine
» Ich mag Heine und ich glaube, es wäre episch, Heinrich Heine mit im Bunker zu haben (Don't question it.)

Welche/r Buchcharakter/e darf/dürfen definitiv nicht mit in den Bunker?

Lord Voldemort, Umbridge, der Graf von Saint Germain aus der Edelstein-Trilogie, Wurmschwanz, Arthur aus der Silber-Trilogie... Oh, wo soll ich da anfangen?


Das Leben im Bunker


Wehmütig denkst du an deine ungelesenen Bücher zurück, die du auf deinem SuB zurückgelassen hast. Um welche drei Bücher tut es dir am meisten leid, dass du sie noch nicht gelesen hast?

1. Love Letters to the Dead
2. Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe
3. Happy Birthday, Leonard Peacock 

Ich glaube, die wären alle sehr, sehr gut gewesen und ich vermisse sie jetzt schon. Aber es sind noch so viel mehr, die da den Fluten zum Opfer fallen müssen. *heulend in einer Ecke verkriech* *bester Bunkerchef ever*

Nach einigen Wochen im Bunker ist die Stimmung gedrückt, welches Buch würde dich immer wieder aufheitern?

Gedrückte Stimmung? In meinem Bunker? No way. Mit mir macht die Apokalypse wenigstens Spaß. Angefangen bei den täglichen Lesenachmittagen, in denen ich die Percy-Jackson-Bücher und Deutschland - ein Wintermärchen rezitiere (und zwar, ja, genau, vor Figuren aus den Percy-Jackson-Büchern und dem Autor von Deutschland - ein Wintermärchen) bis hin zu spontanen ABBA-Gesangseinlagen mit meinem Symbioseteil Anna (, die ich natürlich mit in den Bunker geschmuggelt habe) - nirgends macht der Weltuntergang so viel Spaß.

Aber wenn es doch mal bitter werden sollte, würde ich wahrscheinlich zur Mütter-Mafia-Trilogie der lieben Kerstin Gier greifen. Damit lässt sich alles aushalten.

Die Ofenanzünder gehen euch aus, welche drei Bücher könntest du am ehesten um ein paar Streifen erleichtern?

Da die Harry-Potter-Reihe ja ein literarisches Werk ist, das mit in den Bunker genommen wurde, würde ich wahrscheinlich ohne groß Gewissensbitte zu haben das Ende des 5. Teils verbrennen. Ihr wisst schon, da wo Sirius Black ALLES ABER NICHT GESTORBEN IST. 

(Hatte eben einen zweiminütigen Lachanfall, weil Sally fast genau das Gleiche geschrieben hat und Oh mein Gott, das ist Seelenpartnerschaft über's Internet hinweg xDDDD)

Immer mit den gleichen Menschen zusammen zu sein, kann anstrengend werden. Mit welchem Charakter würdest du es am ehesten aushalten?

Uuuhhh... Das ist wirklich eine schwere Frage. [An dieser Stelle bereue ich es, dass ich noch keine eigenen Bücher geschrieben habe, deren Charaktere ich mit in den Bunker hätte nehmen können, weil mir da die Antwort relativ leicht gefallen wäre :P] Auf der einen Seite tendiere ich zu Percy, weil er ein durchweg sehr positiver und lebensfreudiger Mensch ist und ich mit solchen Leuten eigentlich immer gut klar komme, aber ich würde es wahrscheinlich auch mit Hermine sehr gut aushalten. Aber wirklich... Schwer zu sagen...

Bei welchem Charakter würden schon nach kurzer Zeit die Fetzen fliegen?

Das ist ebenfalls eine sehr schwere Frage. Ich tendiere - wie Sally - auch zu Annabeth. Aber ich weiß es wirklich nicht.


Der Wiederaufbau


In der neuen Fähigkeit ist nun alles möglich. Nenne eine Fähigkeit eines Buchcharakters, die du gern hättest, um die Welt aufzubauen und/oder um damit eine andere/bessere Welt zu schaffen.

Ich würde wahrscheinlich am ehesten die Weisheit einer Tochter der Athene haben wollen, weil eine bessere Welt - meiner Meinung nach - vor allem auf Vernunft und Wissen gründet und man demnach davon nie genug haben kann. Das wär's eigentlich schon. Die beste Waffe ist der eigene Kopf.

Welcher Welt/welchem System aus einem Buch soll die neue Welt auf keinen Fall ähneln? 

Tribute von Panem!!! UM GOTTES WILLEN NICHT! Das wäre der pure Horror. Aber HP 5. bis 7. Teil bitte auch nicht.

Du darfst dir einen Autor aussuchen, der über den Weltuntergang, die Zeit im Bunker und den Wiederaufbau schreibt. Wer sollte es sein?

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll...

Heine? 
("Im grauen Monat November war's, die Tage wurden trüber, da packte mich eine Verrückte in den Bunker und rettete mich in eine neue Zeit hinüber. / Ihr Name war ein Adjektiv, ich habe es noch vernommen, wie sie mit anderen Pop-Lieder sang, schief und gar nicht vollkommen. / Sie sprach von einer neuen Welt und auch von meinem Buche / Und manchmal denk' ich an die Zeit, wenn ich Gedanken suche.")

Hemingway?
("Das Meer war grau und es war gut. Vollendete Wellen, schlagend an die Türen aus Eisen, hinter denen sie sich verkrochen hatten. Kauernd, bei Tage und in der Nacht, nur sie und ihre Gedanken. Die Welt war nichts mehr, was je ein Auge vor ihnen gesehen hatte. Fremd war das Bekannte geworden. Dunkel der hellste Tag. Sie waren einsam geworden und sich selbst Fremde.")

Riordan?
("Antonia konnte sich nicht genau erinnern, wann sie das letzte Mal jemandem wegen dem letzten Stück Schokolade einen Stuhl über den Kopf gezogen hatte. Aber sie war sich sicher, dass diese Reaktion nicht unbedingt zutunlich für das war, was sie in den nächsten Tagen schaffen mussten. Eine neue Welt aufbauen, sich bei Will entschuldigen, eine verrückte Erdgöttin besiegen. Alles in allem ein ganz normaler Dienstag.")

Definitiv keine leichte Entscheidung! (Ich gebe zu, dass ich bei Hemingway ein bisschen geraten habe und mir bei Rick Riordan nicht sicher bin, ob ich den Spirit getroffen habe, aber einen Versuch war's ja wert xDDD) Aber im Fall der Fälle mangelt es mir definitiv nicht an Ideen.



Ich danke der lieben Sally noch einmal für ihren gesunden Wahnsinn, mich zu einem Apokalypsen-Bunkeroberhaupt zu ernennen. Hier könnt ihr noch mal ihren herrlichen Post nachlesen und auch ansonsten mal bei ihr vorbei schauen (sie ist großartig!). Ich nominiere Moony von Vollmondschatten und hoffe, dass sie nicht bereits irgendwo einen anderen Bunker leitet :P

Alles Liebe,
Antonia


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GEWINNSPIEL vom 01.11. bis zum 08.11.

» letzter Post [Fantastic Beasts and Where To Find Them - erste Infos bei Entertainment Weekly, 06.11.2015]
» letzter Tag [LIEBSTER award #2 - wer will, darf sich nominiert fühlen, 05.05.2015]

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11/06/2015

[Artikel] Fantastic Beasts and Where To Find Them - erste Infos bei Entertainment Weekly



Guten Morgen meine Lieben! 

Eigentlich wollte ich heute Morgen keinen Blogpost schreiben, sondern in aller Ruhe ein bisschen länger schlafen oder Frühstücken oder sonstiges, vollkommen irrelevantes Zeug tun. Vollkommen irrelevant weil Entertainment Weekly Neuigkeiten aus dem Harry Potter-Universum mitbringt. Und wie wir alle wissen, gibt es neben Sauerstoff nicht viel Wichtigeres, als Neuigkeiten aus dem Harry Potter-Universum. An einem Freitag Morgen. Um halb Sieben. Prioritäten, meine Freunde, Prioritäten.

Ich bin - zugegebener Weise - immer noch ein bisschen neben der Spur, weil ich gerade erst aufgestanden bin und alle zehn Sekunden gähnen muss, weshalb ich morgens nur sehr ungern Posts verfasse. (Es kommt einfach teilweise wirklich grammatikalische Gülle raus, aber ich gebe mir Mühe, das zu verhindern.) Aber... Es ist Harry Potter und ich bin excited. Ex-ci-ted. Von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen. Und das liegt nicht nur daran, dass ich immer noch nicht fassen kann, dass der nächste Harry Potter-Film nicht nur Eddie Redmayne als Hauptdarsteller, sondern auch noch EZRA MILLER als Nebendarsteller hat. Kann es eigentlich noch perfekter werden? Wenn er dann noch im New York der Goldenen Zwanziger spielen würde, J.K. Rowling das Drehbuch verfasst hätte und David Yates (mein Lieblings-Potter-Regisseur) Regie führen würde... Oh warte. Da war doch was.

Ich fangirle diesen Film schon jetzt so sehr, dass es ganz gut ist, dass Informationen nur langsam durchsickern, weil ich nicht fähig wäre, alles an emotionaler Bandbreite, die der Film für mich bereithält, zu verkraften. Wirklich. Ich bin jetzt schon wieder fix und foxy -- und überlege seit einer halben Minute, ob es mal eine Kinderfernsehserie mit dem Titel "Fix und Foxy" gab - jetzt seht ihr mal, was für komische Gedanken ich am Morgen habe. Deshalb (und weil ich in die Schule muss) mache ich jetzt erst Mal Schluss für den Moment und lasse allen anderen Potterheads einen Link zur Seite von Entertainment Weekly da, wo ihr selbst den Artikel lesen könnt. *klick weil's so schön ist und ich gern Links mache*

Alles Liebe,
Antonia

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11/05/2015

Top Ten Thursday: Meine 10 liebsten TV Serien #3

Hallo meine Lieben! 

Bei mir ist gerade eine übermäßig dramatische Stimmung und ich habe das tiefe Bedürfnis, mich mit einem wehenden Mantel irgendwo in den Wind zu stellen und zwei Minuten traurig im Profil so halb-schräg an der Kamera vorbei zu schauen. In Schwarz-Weiß-Optik. Im Regen. (Und ich stelle gerade fest, dass ich das - ohne Kamera, Schwarz-Weiß-Optik und Regen - tatsächlich auch mache... Also ich starre dramatisch an meinem Computerbildschirm vorbei und sehe dabei wahrscheinlich mehr als dämlich aus...) Ich sollte wirklich aufhören, diesen catchy Song von Adele ("Hello") zu hören. Hör auf, Antonia. Ernsthaft. Und mit dem Reden in der 3. Person von sich selbst am besten auch, wo wir schon einmal bei schlechten Angewohnheiten sind... Okay, Spotify schaltet gerade von "Hello" auf "Cosmic Love" von Florence + the Machine um. Nicht umbedingt weniger dramatisch ("YOU'RE IN THE DARKNESS TUUUUUUUU" - Antonia), aber ich komme jetzt mal langsam von meiner Spotify-Playlist zum eigentlichen Kern des Abends: Der wunderbaren "Top Ten Thursday"-Aktion von Steffis Bücher Bloggeria. Und weil gleich "Dog Days Are Over" von Florence + the Machine kommt und da zumindest der Refrain ziemlich mitreißend (und weniger dramatisch) ist, werde ich jetzt, bevor ich eine Runde durchs Zimmer tanze und dabei "Run fast for your mother! Run fast for your father! Run fast for your children, for your sister and brother!" singe, die Einleitung beenden und zur Antwort kommen.


Meine zehn liebsten TV Serien


* House, M.D. 
* Da Vinci's Demons
* Game of Thrones
* Suits
* Desperate Housewives
* Blunt Talk
* The Mentalist
* House of Cards
* Sherlock (BBC)
* The Simpsons 


Serien-Details


House, M.D.

Eine Serie, die den meisten - wenn auch unter ihrem deutschen Titel "Dr. House" - durchaus etwas sagen sollte. Was House angeht, bin ich ein echter Spätzünder. Mein älterer Bruder ist seit den Anfangsstaffeln bekennender (und wahrscheinlich auch größter) Fan. An mir ging das Phänomen ein bisschen vorbei. Im Sommer 2014 schaute ich dann - bereits einige Jahre nach Serien-Ende - die 8. (und letzte) Staffel zusammen mit meinem Bruder und war sehr angetan. (Wieso ich mit der 8. Staffel angefangen habe? Keine Ahnung, ich bin halt ein bisschen komisch, aber das wissen wir ja schon :P) Dann kam der Schulstress und zwecks Klausur-Verdrängung im zweiten Halbjahr der 11. Klasse habe ich dann - mit einiger Zeitverzögerung - auch die Staffeln eins bis sieben nachgeholt. 

Da ich die Staffeln alle auf Englisch gesehen habe (die Synchronisation ist eine Katastrophe - keine Ahnung, ob es da nur mir so geht), bin ich nun durchaus in der Lage komplizierte medizinische Zusammenhänge auf Englisch zu klären. Und auch, wenn euch die Leute ein bisschen komisch angucken, wenn ihr sofort wisst, was "Leber", "Röntgenstrahlen" oder "Herzstillstand" heiß (vor allem, wenn es vollkommen ohne Zusammenhang kommt), wer weiß, auf welcher Auslandsreise man das alles mal gebrauchen kann.

Aber mit oder ohne Englisch-Lernen, ist diese Serie mit großem Abstand wahrscheinlich eine der Besten, die jemals über die Bildschirme geflimmert sind. Großartige Charaktere, tolle Entwicklung nach dem 4. Mal Schauen einiger Folgen (ich muss wirklich VIELE Kursarbeiten verdrängen, glaubt mir...) fallen immer noch neue Details auf. Und der Soundtrack. Keine Worte. Großartig. 

Mein Lieblingscharakter ist neben House (NATÜRLICH!) übrigens Wilson, dann Dreizehn. (Wer die Serie nicht guckt, wird spätestens ab "Dreizehn" ein bisschen verwirrt sein - aber selbst Schuld, ihr verpasst Fernsehgeschichte, wenn ihr euch dieses Kulturgut nicht zu Gemüte führt!!!)


Da Vinci's Demons

Leider schon nach der 3. Staffel Schluss. Aber bis dahin. Oh mein Gott, ihr habt ja gar keine Vorstellung. Ich schaue gerade die 3. - und finale - Staffel zusammen mit meinem Bruder (ihr merkt bereits, dass wir zusammen regelmäßig Serien suchten...), wobei wir heute die 5. Folge zusammen gucken. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich der emotionalen Zerstörungskraft der aktuellen Folgen (ohne zu spoilern, aber die 3. Staffel ist WIRKLICH HEFTIG!) überhaupt gewachsen bin. 

Ich will auch gar nicht zu viel verraten. Ich liebe diese Serie einfach. (Und das auch nur, weil ich eine Mathe-Kursarbeit letzten Dezember verdrängen musste und deshalb damit angefangen habe - seht ihr mal, wie die Schule zu meinem - nicht gerade geringen - Serienkonsum beiträgt...) 

Meine Anfangs-Euphorie habe ich übrigens vor fast einem Jahr (als ich die Serie begonnen habe) mit einem Post zum Ausdruck gebracht. Den gibt's übrigens hier.

Mein Lieblingscharakter aus dieser Serie ist Da Vinci (den ich auch im RL heftig fangirle, tja, manche haben ihre Boybands, ich habe Renaissance-Maler), aber Riario, Nico und Zo sind auch großartig. Und Lorenzo und ach- hört mir auf, ich mag sie alle. Außer den Papst. Den mag keiner.
(Ich habe gerade, weil ich den Namen "Riario" gegoogelt habe, herausgefunden, dass diese Person WIRKLICH EXISTIERT HAT - genau wie Nico, also Machiavelli. GOTT, DIESE SERIE! ICH ERFAHRE GERADE DIE GANZEN REALEN HINTERGRÜNDE ASDFGHJKL)


Game of Thrones

Ach ja, Game of Thrones. Ich weiß, dass es eine ganze Menge GoT-Fans unter den Bloggern (und sonstigen Menschen) gibt. Egal, ob nun primär auf die Bücher oder auf die Serie bezogen. Es ist einfach spannend. Punkt, aus, Ende. Mehr muss man dazu gar nicht sagen. 

George R.R. Martin hat einfach ein wahnsinniges Händchen für Konfliktentwicklung, Wendungen, Intrigen und Co. KG. - temporär kann man ihn dafür vielleicht auch ein bisschen hassen, aber meist bringt das doch etwas sehr Positives für die Geschichte mit.

Ich persönlich bin ja immer noch nicht über die "Rote Hochzeit" hinweg, aber ein großer Teil meiner Lieblingscharaktere ist aktuell noch am Leben (und das ist gleichermaßen beängstigend, als auch beruhigend). Ich bin "erst" beim Beginn der 4. Staffel, weil ich manchmal eben doch für Kursarbeiten lerne, statt sie aufzuschieben. Mal sehen, ob ich demnächst vielleicht endlich mal wieder ein bisschen weiter damit komme. Wäre wünschenswert.

Mein Lieblingscharakter ist Daenerys und gleich danach kommt Arya. 


Suits

Auch wieder so eine Serie, bei der ich die deutsche Synchronisation eine vollendete Katastrophe finde. Aber ansonsten: top. Toller Soundtrack (ja, ich finde das wichtig xD), tolle Charaktere, spannende Handlung und jedes Mal, wenn ich ein paar Folgen Suits gesehen habe, wächst in mir der Wunsch, Jura zu studieren. Was ich nicht machen werde. Aber nach ein paar Folgen Suits... Na ja... 

Mein Lieblingscharakter ist DEFINITIV Harvey, Donna mag ich aber auch seeeehr gern. Und desto weiter die Serie fortschreitet, desto mehr feier ich Louis einfach xD


Desperate Housewives

Habe ich letztens nach langer Zeit mal wieder gesehen und festgestellt, dass die Serie immer noch toll ist. Obwohl man - wenn man mal mit ein bisschen "Abstand" den Wikipedia-Artikel durchliest - doch feststellen muss, wie gefährlich das Leben in der Vorstadt sein kann. Wirklich. Wirbelstürme hier, Mörder da - ich habe letztens mal den Handlungsverlauf überflogen und fand es schon in gewisser Weise amüsant.

Es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal Desperate Housewives geguckt habe, aber ich muss wirklich mal wieder auffrischen. Die Katastrophen in Vorstadtkulisse sind herrlich. Und die Neurosen einiger Charaktere auch. 

Ich weiß noch, dass ich damals von der letzten Staffel ein bisschen enttäuscht war, weil es so unendlich düster zum Ende hin geworden ist, aber nichtsdestotrotz habe ich die Serie damals in der 7./8. Klasse jeden Donnerstag fleißig 20:15 Uhr auf ProSieben gesuchtet. Und kann sie mir - wie oben bereits erwähnt - immer noch gut angucken. Das letzte Mal, als ich eine Folge gesehen habe, hat Bree gerade ein dickes Mädchen angeschrieen und beschuldigt, die Torte ihrer Tochter angeknabbert (was für ein süßes Wort) zu haben. Da kommen Erinnerungen hoch. Herrlich. Wirklich herrlich.

Lieblingscharakter sind hier aber wirklich schwer zu bestimmen. Ich mag Bree und Gabby, aber eigentlich mag ich auch den Rest. Also die vier Hauptcharaktere waren mir (mit kurzen Unterbrechungen) alle sympathisch, die meisten Ehemänner eigentlich auch. 


Blunt Talk

Supertolle neue Serie, die ich noch nicht so lang schaue und von der gerade vor kurzem erst die erste Staffel beendet wurde. "Blunt Talk" steckt also - im Gegensatz zu den meisten anderen Serien auf der Liste - noch in den Babyschuhen. 

Es geht um einen Talk-Show-Mann (Walter Blunt - Patrick Stewart) und dessen Leben, Arbeiten etc. Was sich erst mal ein bisschen trocken anhört, ist es überhaupt nicht. Die Serie trifft wahrscheinlich nicht jedermanns Humor, meinen aber ungefähr zu 100%. Ich kann es euch wirklich nicht beschreiben, ihr müsst eigentlich mal ein oder zwei Folgen selbst sehen und dann entscheiden. Es ist britisch-trockenhumorig und irgendwie doch amerikanisch. Sehr interessant, sehr witzig. Aber wie gesagt: Muss man mögen.

Besonders positiv zu erwähnen ist allerdings, dass die Serie die Übergänge zwischen Witz und Ernst schafft, wie kaum eine andere, die ich kenne. Wirklich. Man kann den Humor mögen oder irgendwie nicht so ganz verstehen, aber die Mischung aus Ernsthaftigkeit und leichteren Szenen ist sehr gut gemacht. Und der Soundtrack... Aber ich wiederhole mich.

Mein Lieblingscharakter ist eigentlich Walter Blunt, vor allem, weil ich ihn mit Harry so großartig finde. Aber eigentlich habe ich bisher noch kaum einen Charakter getroffen, der nicht irgendwie sympathisch war.


The Mentalist

Ach du liebe Güte, wo soll ich denn bitte da anfangen? The Mentalist, Patrick Jane, hach. Ich liebe diese Serie. Ich liebe den Humor. Ich liebe die Fälle. Ich liebe die Hauptgeschichte, die sich nebenbei durch die Handlung zieht. Ich liebe einfach alles. 

Auch hier habe ich bisher die letzten beiden Staffeln noch nicht gesehen (sagen wir einfach, dass ich nicht verkraften kann, dass die Serie bereits ihr Ende gefunden hat), aber sollte damit vielleicht langsam mal anfangen. Zumal ich bereits nach den ersten zwei Minuten jeder Folge sagen kann, wer der Mörder war, weil ich jede Folge schon gefühlte 20 Mal geschaut habe. Nun gut. Die letzten beiden Staffeln. Stehen auf der "Serien, die ich noch weiter schauen muss"-Liste.

Wer von euch die Serie noch gar nicht kennt, dem sei sie wärmstens empfohlen. Patrick Jane. Mehr muss ich gar nicht sagen. Das ist der einzige Grund, den ihr braucht. Großartiger Charakter.

Mein Lieblingscharakter? Na drei Mal dürft ihr raten ;)


House of Cards

Immer wenn ich mal zu viel "Suits" geschaut habe, führe ich mir einfach mal einige Folgen "House of Cards" zu Gemüte und durchdenke das ganze Jura-Ding noch mal von Grund auf. Das Weiße Haus ist wahrscheinlich wirklich keiner der entspanntesten Arbeitgeber, die man sich so vorstellen kann. Aber es macht unheimlich viel Spaß, Frank Underwood beim arbeiten (beziehungsweise beim "durch die Bank weg intrigieren") zuzusehen. 

Die Serie erschien mir zu Beginn etwas zu dunkel für meinen Geschmack, aber ich habe genau diesen Stil sehr schnell lieben und schätzen gelernt und finde ihn für die Serie im positivsten Sinne bezeichnend. Das trägt zur allgemeinen Gänsehaut-Stimmung nur noch mehr bei.

Die ersten beiden Staffeln fand ich großartig, von der dritten (die ich - wer hätte es bei meinem Serienkonsum gedacht? - immer noch gucken muss) habe ich bisher eher verhaltene Begeisterung gehört. Aber ich mache mir selbst ein Bild davon und hoffe, dass ich noch ein paar Staffeln weiter beim Intrigen-Spinnen zugucken kann.

Mein Lieblingscharakter ist Frank, dieser großartige Psychopath.


Sherlock (BBC)

Ich weiß, dass ich heute bereits von der ein oder anderen Serie sehr geschwärmt habe, aber Sherlock ist - neben House - mit Abstand die, für die ich die größten Empfehlungen aussprechen kann. Seht sie euch an. Diese wundervollen drei Staffeln mit ihren neun Folgen (nicht pro Staffel, sondern INSGESAMT - jetzt wisst ihr mal, was die Sherlock Fandom so ertragen muss!). Die letzten Jahre haben wahrscheinlich keine besser geschriebene, keine besser gedachte und keine besser gespielte Serie hervorgebracht. Und allein die Tatsache, dass Moriaty in der 4. Staffel zurückkommt und das Tom Hiddleston auch auftauchen soll, machen mir jetzt schon weiche Knie. 

Nach langem Warten freue ich mich jetzt schon aufs Weihnachtsspecial dieses großartigen Stückes Fernsehkultur und hoffe auf eine baldige Fortführung.

Meine Lieblingscharaktere sind Sherlock und Mycroft. Eigentlich auf einer Ebene, am liebsten zusammen. Die beiden sind herrlich. (Obwohl Mark Gatiss nicht nur ein großartiger Mycroft-Darsteller sondern auch ein Drehbuchautor des Teufels ist.) (Mir fällt übrigens gerade auf, dass ich so ein richtiger Klischee-Mensch bin, der immer die Hauptcharaktere am meisten mag xD - aber eine gute Geschichte lebt ja schließlich auch von ihren Hauptcharakteren!)


The Simpsons

Kennt jeder, guckt jeder, mag jeder. Es gibt eine ganze Menge großartige animierte Serien, die man sich durchaus sehr gut ansehen kann. Die Simpsons und South Park sind mir da die Liebsten. Und auch hier wage ich zu behaupten, dass - hat man diese Serie verpasst - eindeutig Nachholbedarf hat. Sie ist wirklich sehr, sehr, sehr, sehr gut. Aber das muss ich eigentlich gar nicht erzählen, weil es jeder weiß. 

Lieblingscharakter ist eindeutig Lisa. (Die Streber müssen ja zusammenhalten ;D)




Das war sie dann auch schon. Meine ganz und gar nicht kleine und auch ganz und gar nicht kurze Liste zum Thema Serien. Wie ihr vielleicht erahnen konntet, bin ich ein leibhaftiger Serien-Junkie, der Supernatural bisher nur noch nicht angefangen hat, weil er wahrscheinlich nach kurzer Zeit süchtig werden und viel zu viele Staffeln hintereinander gucken wird. Na ja, vielleicht in den nächsten (und letzten) Sommerferien. 

Habt ihr noch interessante Serien, die ihr gern mit der Welt in Form einer Liste (nicht die Welt, sondern die Serien) teilen wollt? Dann klickt hier und schaut auf Steffis Post dazu vorbei.

Ich falle jetzt nach einem langen Tag ins Bett und wünsche euch noch einen schönen Rest-Donnerstag.

Alles Liebe,
Antonia


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