9/08/2014

Montagsfrage: Gab es schon mal eine Situation, in der dir das Lesen in der Öffentlichkeit peinlich war?


Hallo meine Lieben! 

Die neue Schulwoche hat begonnen und nach einem 'sanften' 8-Stunden-Schulstart, bin ich auch schon wieder fast am Ende des Tages angekommen und durfte happy hoch zehn feststellen, dass die gute Nina von LiBROMANiE sich wieder eine großartige Montagsfrage ausgedacht hat, bei der mir wieder die ein oder andere Lese-Buch-Geschichte einfällt.


Die Montagsfrage diese Woche lautet:

GAB ES SCHON MAL EINE SITUATION, IN DER DIR DAS LESEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT PEINLICH WAR?

Ich habe die Frage zum in-Ruhe-darüber-philosophieren schon heute auf der Busfahrt nach Hause gelesen und mir sind sofort irgendwelche Lesemomente eingefallen, die normalen Menschen sicher peinlich wären. Zum Beispiel meinen ungesunden Optimismus gegenüber traurigen Büchern. So ganz nach dem Motto: "So schlimm kann 'Das Schicksal ist ein mieser Verräter' nicht sein.", um das Buch dann auf einer Schulfahrt zu lesen und bis nach Südtirol alle fünf Minuten einen Weinkrampf zu bekommen. Das könnte man eventuell als einen 'peinlichen' Moment abstempeln, ich möchte das aber trotzdem nicht tun. Weil es mir a) weder peinlich ist, noch b) in diesem Moment peinlich war. Wenn ich ein trauriges Buch lese und in öffentlichen Verkehrsmitteln deshalb in Tränen ausbreche, schäme ich mich nicht dafür. Und wer wäre ich denn, wenn ich meine überemotionale Seite nicht zu schätzen wüsste? Ich liebe und lebe Emotionen, sonst müsste ich mir eine andere Leidenschaft als Schreiben und/oder Lesen suchen. Und das wäre bedauerlich.


Seht mich bei diesen Sätzen einfach heroisch an einer Klippe stehen, den Blick zum Horizont gerichtet, ein Stück aus 'Herr der Ringe' im Hintergrund und jetzt stellt euch vor, 'Herr der Ringe' stockt, ich stolpere über meinen weißen Umhang (ja, wenn ich schon heroisch an Klippen stehe, dann auch mit einem weißen Umhang - ich weiß, schwarz ist cooler) und der Wind geht in die andere Richtung und weht meine Haare in die falsche Richtung.
Denn jaaa... So ist die theoretische Bild-Realität (für diese Wortgruppe darf geklatscht werden). Natürlich hatte ich schon peinliche Lese-Momente und ich bin nicht grundsätzlich so selbstbewusst, dass mir alles egal ist, was andere über mich sagen (ich meine, ich arbeite dran, ein dickeres Fell ist schon angelegt, es ist aber noch verbesserungswürdig).
Und ja, ich stehe dazu: Es wurde sich schon über meinen eReader lustig gemacht - ÜBER MEINEN E-READER, Hallo?! - und ja, es war mir auch peinlich. Im Nachhinein seufze ich darüber und denke mir, wie banal und dämlich es eigentlich ist, sich von so einem peinlich blöden Versuch, alles runterzumachen, was nicht 100%ig ins Bild passt, runterziehen zu lassen. Und Tatsache ist auch, dass ich heute schon wesentlich gelassener auf solche Bemerkungen reagiere und das ich in zwei und vier und sechs Jahren noch gelassener reagieren kann.

Und genau deshalb habe ich mich wirklich auf die Beantwortung der Frage gefreut: Es ist keine Schande, mal peinlich berührt zu sein, es ist keine Schande, mal schüchtern und verängstigt zu sein. Momente, in denen Leute euch runter machen oder sich über euch lustig machen, definieren nicht eure Schwächen, sondern einen Mangel an Intelligenz eurer Mitmenschen.
Ich weiß, es gibt viele Menschen, die sich nicht trauen etwas gegen Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten von irgendwelchen Proleten zu sagen und sich dann selbst schämen, für ihre Abweichungen von der Norm. Aber das ist - und es ist wichtig, dass ihr das wisst - kein Zustand, der dauerhaft ist. Jeder bekommt irgendwann mal einen Seitenhieb verpasst und jeder kann lernen über so etwas zu stehen.

So, das war jetzt erst mal genug von der Reden-für-den-Weltfrieden-Front. Ich wünsche euch allen einen erholsameren Montag, als ich ihn jetzt vor habe und wer Lust und Daumenfreiheit hat, darf diese gern drücken, denn morgen steht mein erster Vortrag an (Ethik, es geht um Naturphilosophen), an dem ich jetzt noch ein bisschen feilen werde.

Liebe Grüße,
Antonia

6 Kommentare:

  1. Hallo meine Lieblings - Antonia! ☺

    Weißt du, was ich mir heute zum ersten Mal gedacht habe? Du gäbst eine gute, talentierte Buchautorin ab!! - Hast du schon mal daran gedacht, eines Tages ein eigenes Buch zu schreiben? - Dein Humor kommt bei einem breiteren Publikum sicher sehr gut an! ;-D (Und ich schleim jetzt hier nicht nur so rum. Ich meine das absolut ernst: Du bist echt unterhaltsam!^^)

    Für deine 16 Jahre hast du jedenfalls eine sehr reife Einstellung bezgl. Emotionen (zeigen) und ein in meinen Augen ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
    Und wer macht sich denn über einen E-Reader lustig?? (Wenn sich denn überhaupt jemand über einen E-Reader "lustig machen" darf, dann nur bibliophile Menschen, die elektronische Lesegeräte als Teufelsprodukte ansehen!^^)

    Und das hast du wirklich passend und ja.. auch tröstlich geschrieben: Momente, in denen dich jemand runter- oder sich über dich lustig macht, dominieren nicht deine Schwächen, sondern der Mangel an Intelligenz der jeweiligen "Peiniger".

    Aber ich kann dir Dank Erfahrung auch sagen: die sogenannte Proletenhaftigkeit wächst sich irgendwann aus! ;-) Damit musst du dich nicht mehr allzu lange herumschlagen.

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen für deinen Vortrag morgen, ich bin mir sicher, dass der bombig wird!! :-D

    Alles Liebe ♥, Janine

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  2. Hallo meine Lieblings-Janine :D

    Tatsächlich bin ich gerade dabei an dem Buchautorin-Ding zu arbeiten. Ich schreibe fleißig an einem eigenen Roman und hoffe ihn auch irgendwann einmal fertig stellen zu können. Die Geschichte ist der Auftakt zu einer Tetralogie (Vierteiler).
    Sehr schön, dass du mich unterhaltsam findest - genau das war einer der Eckpunkte, den ich mit diesem Blog erreichen wollte :'D

    Ja, es ist mir auch ein Rätsel, warum sich gerade über eReader lustig gemacht wird. Ich schiebe es - wie oben schon angedeutet - darauf, dass es Menschen gibt, die immer etwas brauchen, was sie nieder machen können und sollte gerade nichts da sein, wird so apathisch danach gesucht, dass auch ein elektronisches Lesegerät zum Gegenstand werden kann.

    Ich habe ja immer noch Hoffnung, dass dieses "proletenhafte" irgendwann nachlässt, aber vorerst gebe ich mir einfach Mühe nicht mit solchen Menschen übermäßig viel in Kontakt zu treten.

    Danke, Daumen drücken hat geholfen - der Vortrag ist zumindest erst mal überlebt xD

    Liebe Grüße,
    Antonia :)

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    1. Wenn du irgendwann damit fertig bist: Lass mich bitte, bitte deine erste Leserin werden!? :-D

      Vortrag erst mal überlebt? Hast du auch eine Note darauf bekommen? ;-)

      Lieben Gruß ♥

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    2. Huhu :)

      Ich kann dir nicht versprechen, dass du meine erste Leserin wirst (zumal die Schlange für 'Erstleser' überraschend lang ist), aber ich hoffe zumindest, dass du es mit Vergnügen lesen wirst (wenn's denn mal fertig wird xD)

      Ja, tatsächlich habe ich den Vortrag überlebt (ich gebe zu, man konnte sich schon ein bisschen Sorgen machen, nachdem ich ja so lang nichts mehr von mir habe hören lassen xD). Note ist noch in Arbeit und kommt erst am Dienstag - bis dahin muss ich mich noch gedulden :)

      Liebe Grüße,
      Antonia ^^

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  3. Eine sehr coole Antwort! Ich mag meinen E-Reader - er ist so niedlich xD

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    1. Hey :)

      Ja, ich mag meinen auch xD Praktisch, gerade, wenn man auf einer langen Fahrt prinzipiell eine ganze Bibliothek mit sich herumschleppen kann (und man kann ja bekanntlich nie genug Bücher dabei haben ;D)

      Liebe Grüße,
      Antonia

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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